Spinnerin
Julia Lacherstorfer beschreitet neue Wege und zeigt sich personell erstmals ohne Kollektiv. Thematisch legt sie sich mit der Rolle der Frau in der traditionellen Volksmusik an und spinnt neue Fäden. Inspiriert vom Zeitzeuginnen-Report Bäuerinnen erzählen (Böhlau Verlag 2015) begab sich die gebürtige Oberösterreicherin auf Recherchereise. Sie forscht, besucht Frauen und lässt sich ihre Geschichten erzählen, Geschichten abseits von Aufzucht, Küche und Handarbeit: «Fruah bis spåt aufm Föd, ois håt wehtan, meine Fingern und mei Sö. Irgendwånn bin i miad, sitz mi hin und woat, dass mi da Tod hoit.» Geschichte wird neu interpretiert, das Leben einmal durch die weibliche Brille betrachtet. Zwischen Volksmusik, Improvisation und Experiment bringt Lacherstorfer divergente Realitäten zum Klingen. Ein gelungener Bruch, zeitgemäße Volksmusik ohne Spott und Platzhirschmentalität, Geschichtsaufarbeitung mit Extravaganz.
CD
Lotus Records
www.julialacherstorfer.at