Kammermusikalische LiebeslyrikArtistin

Erich-Fried-Texte im Stream

In der Sargfabrik Wien fragen Shlomit Butbul und das Ensemble Fandujo: Was ist Liebe / Was ist Liebe im Krieg / Was ist Mensch-Sein ohne Liebe? Diese wunderbaren Betrachtungen, dieses Hinterfragen und diese gewonnenen Erkenntnisse kann man online genießen. Die tollen Texte Erich Frieds, die von Shlomit Butbul teilweise gesungen, hauptsächlich gelesen werden, sind verflochten mit einer Art Kammermusik, die vom Ensemble Fandujo sehr gefühlvoll dargebracht wird. Fandujo, das sind Martin Reining – Violine, Andreas Lindenbauer – Klarinette, Joe Pinkl – Posaune, Euphonium, Komposition.
Shlomit Butbul, die Tochter von Jazz Gitti, hat sich gegen die kommerzielle Schiene entschieden, eine wunderbare Künstlerin.
Ich war sehr überrascht, mit wie viel Poesie Erich Fried über die Liebe spricht. «Nicht was du aus dir gemacht und erreicht hast, ist wichtig, sondern was du aus mir gemacht hast. Du kritisierst nicht meine Worte, du weckst die Musik in meinem Herzen.» Sehr interessant ist auch die Auseinandersetzung mit der geografischen Trennung während eines Krieges, ein wenig ähnlich wie bei einer Pandemie. Die Feststellung, dass man nicht alleine ist, wenn man Briefe schreibt, zeigt starke Parallelen zu Social Media heute. Im Krieg werden Köpfe abgeschlagen, weil es der Beruf verlangt. «Die mit den abgeschlagenen Köpfen können nicht mehr den Kopf schütteln, das sind dann Beamte.» Am Ende wird I love you gesungen, es rundet alle diese Betrachtungen ab. All die Gedanken über Vernunft, Berechnung, Einsicht, Stolz, Vorsicht, Erfahrung … «Es ist was es ist», sagt die LIEBE.

ES IST WAS ES IST – Liebestöne nach Erich Fried
Stream auf sargfabrik.at
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