«… kauft sich einen Augustiiiin!»Artistin

Zum zweiten Mal unser Posterboy: Der Nino aus Wien

Fotoshooting mit dem nächsten Star der Augustin-Kampagne: Nino Mandel, Liedermacher, allseits bekannt unter Der Nino aus Wien, hat sich mit Mario Lang unterhalten. (Fotos: Gerhard Schmolke)

Den Treffpunkt, den hat der Nino selbst gewählt: das Café U1 in der U-Bahn-Station Taubstummengasse, Ecke Favoritenstraße. «Mein Ziel in Wien, immer an der U1 zu wohnen, die U1 ist meine U-Bahn in der Stadt», erklärt der Lieddichter seine Lokalwahl. Betritt man das Beisl, springt einem sofort ein Spruch gegenüber des Eingangs ins Auge – «Ohne Alkohol ist Tonic Ginlos». Eine langgezogene Bar, sechs Tische, eine an Rauch gewöhnte Yucca-Pflanze, an den Wänden eine leer getrunkene Jägermeister-Galerie und aus der Zeit gefallene Schallplatten-Hüllen: Ivan Rebroff: «Kosaken müssen reiten», «Für das Rote Kreuz» – Stars & Hits, «Wiener G’schichten» mit Peter Alexander.

Der Nino sitzt bereits, die Taubstummengasse im Rücken, einen Augustin am Tisch. Abgestempelt vom Augustin-Gürtel-Hero Gerhard Geiger. «Den Gerhard seh’ ich voll oft in den Gürtellokalen, nur kann er sich meist nicht an mich erinnern, er sieht wohl viel mehr Leute als ich.» Ein Aufwärmgetränk. Einige Schnappschüsse zum Lockerwerden. «Die Augenringe sind vererbt, meine ganze Familie schaut so aus», leitet der charmante Schmähtandler die Aufnahme-Session ein: der Nino vor der Heizung. Der Nino mit Hintergrund U-Bahn-Aufgang. Der Nino und die an Rauch gewöhnte Yucca-Pflanze. Der Nino durch das Glas der Eingangstüre. Keine 20 Minuten später ist das perfekte Bild im Kasten, das Glastür-Foto ist der einstimmige Favorit.

Titelseite.

Seinen ersten Augustin erstand der Nino am Heimweg von der Schule vor dem Donauzentrum. «Cool, eine Zeitung, die im öffentlichen Raum gekauft werden kann, und dazu der direkte Kontakt mit dem Verkäufer.» Jahre später schaffte es der Nino auf die Augustin-Titelseite – «Da bin ich schon stolz d’rauf!» –, und der Augustin schafft es, sich in einem Nino-Song zu manifestieren – «… sie kauft sich einen Augustiiiin!» «Der Mai ist vorbei» heißt der Song und ist eine von Bob Dylan inspirierte Reise durch Wien. Donaupark, Flex, das Orient-Hotel, der Stephansdom kommen vor und der Augustin. «Ich war aufgeregt, was der Augustin sich dazu denkt. Ich bin immer aufgeregt, wenn ich unverschlüsselt etwas wiedergebe, was die Betroffenen darüber denken.» Ein letzter Schluck, ein letzter Satz: «Die Figur des ‹Lieben Augustin› ist ein Vorreiter, ich will auch nicht aufhören zu singen, auch wenn ich schwer am Boden lieg», sagt er kokett und verschwindet durch die Türe, vor der er gerade noch posiert hat, raus in die Nacht, rein in seine Wiener Linie, die U1.