Kirche, Arbeit, Feiern, ShoppingAugustiner:in

Foto: Nina Strasser

Augustiner Famouz Paul

Mein Name ist Famouz Paul. Vor einem Jahr habe ich begonnen, den Augustin zu verkaufen. Ich verkaufe vor ­einem Lidl im 15. Bezirk. Ein Freund hatte mir von dem Straßenzeitungsprojekt erzählt. Es ist großartig, man ist selbstständig, kann sich die Zeit frei einteilen und ist sein ­eigener Chef. Da habe ich mir gedacht, ich versuche es einfach einmal. Der ­Augustin macht eine super Arbeit, damit wir im Leben vorankommen können. Er macht das Leben einfacher für uns. Er ist wie eine helfende Hand für Menschen, die Unterstützung brauchen, und gibt mir Selbstvertrauen. Es macht mir großen Spaß und es ist mir egal, was andere darüber zu sagen haben. Damit meine ich aber nicht, dass mir die Menschen egal sind. Ich treffe viele Menschen auf der Straße und das gefällt mir sehr.
Wien ist ein großartiger Platz zum Leben und ich liebe es hier. Wien ist sehr sicher, das ist sehr wichtig, und man kann machen, was immer man will. Ich liebe meine Kund:innen, und sie mich auch, das macht mich stark. Ich kenne aber noch nicht so viele Menschen. Aber es gibt auch negative Seiten, ich sehe beides, das Gute und das Schlechte. Wie gesagt, ich mag meine Kund:innen sehr, aber ich treffe auch auf viele «komische» Leute. Oft weiß ich nicht, welche Menschen mit mir auf einer Wellenlänge sind. Aber das Leben ist schwer für alle. Auf der Straße sehe und erlebe ich viele Dinge, auch Rassismus. Das versuche ich aber nicht persönlich zu nehmen. Es betrifft alle, nicht nur mich. Ich respektiere alle, möchte aber auch respektiert werden, deshalb kann ich es nicht leiden, eingeschüchtert zu werden. Menschen machen das hier leider sehr oft.
Ich habe vier Dinge im Leben, die mir wichtig sind: die Kirche, die Arbeit, Feiern und Shopping. Was ich auch mag, ist Musik. Ich bin ein Musik-Freak. Ich ­spiele Klavier und singe, auch in der Kirche, das mache ich schon immer.
Die Zukunft sehe ich für den ­Augustin positiv. Mit ihm kann ich mich weiterentwickeln. Ich hoffe, der Augustin behält ­seine Energie, und auch, dass er es schafft, noch mehr zu unterstützen.

PROTOKOLL: MATTHIAS JORDAN

FOTO: NINA STRASSER

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