Crowdfunding: 24h-Betreuer:innen ziehen vor Gericht
24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für einen Hungerlohn von drei bis vier Euro pro Stunde arbeiten. Wer denkt, so etwas gäbe es in Österreich nicht, täuscht sich. Eine Täuschung ist ebenfalls das formelle Arbeitsverhältnis von 24h-Betreuer:innen, offiziell Ein-Personen-Unternehmer:innen, die eine selbstständige Tätigkeit ausüben. Denn das, was die Selbstständigkeit ausmacht, nämlich die freie Wahl von Arbeitsort und Arbeitszeit sowie nicht weisungsgebunden zu sein und mit eigenen Betriebsmitteln zu arbeiten, trifft auf die über 60.000 24h-Betreuer:innen nicht zu. Faktisch sind sie den Vermittlungsagenturen untergeordnet, mit denen ein Dienstverhältnis besteht. Die Folge: kein arbeitsrechtlicher Schutz.
Die Interessengemeinschaft IG24, eine selbstorganisierte Initiative von vorwiegend migrantischen 24h-Betreuer:innen und Aktivist:innen, will sich nicht mehr damit abfinden und zieht vor Gericht gegen Scheinselbstständigkeit. Für die gerichtlichen Kosten hat die IG24 eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Dem Link unten folgen, bis 31. August spenden und für rechtliche Klarheit in der Care-Arbeit sorgen!
Foto: IG24