Klassenkampf der TiereArtistin

Figurentheater

Wer kann sich noch an George Orwells Farm der Tiere erinnern? Das Autoren-Duo Roberto Duarte Lemus und Daniel Ferreira Aparicio kann es offensichtlich, schließlich diente sie ihm als Inspiration für das Stück Die Rebellion der Ratten. Im Schubert Theater, wo sie regelmäßig die Puppen tanzen lassen, bringt es der mexikanische, in Wien lebende Regisseur Rodrigo Martinez unter dem Titel Oachkatzlschwoaf zur Aufführung. Darin schildert er den brutalen Machtkampf, der zwischen den Ratten und den Eichkätzchen entflammt. Anfangs herrschen Harmonie und friedliche Koexistenz zwischen den späteren Kontrahenten. Bis es den Ratten sauer aufstößt, dass die «Oachkatzln» aufgrund ihrer plüschigen Schweife permanent in den Genuss sozialer Vorteile kommen. Um deren Privilegien zu bekämpfen, sehen sich die Ratten zur Anwendung von Gewalt gezwungen.
Rodrigo Martinez versteht diesen Klassenkampf der Tiere als Persiflage auf politische Ereignisse und gesellschaftliche Verwerfungen: auf Korruption, Marginalisierung und Diskriminierung, auf Machtkämpfe und Revolten. Mit einem Rucksack voller schwarzem Humor arbeitet der Regisseur kunstvoll an der Entlarvung von Ursachen und Auswirkungen gesellschaftlicher Gewalt. Mit den Puppen spielen Andrea Köhler, Michaela Studeny und Thomas Huber. Aber Vorsicht: Oachkatzlschwoaf ist nichts für schwache Nerven!

Oachkatzlschwoaf – Die Rebellion der Ratten
Premiere: 11. 11., weitere Aufführungen: 12.–14. und 24.–26. 11., jeweils 19.30 Uhr
Schubert Theater, 9., Währinger Straße 46
www.schuberttheater.at

Foto: Ilkhan Selcuk Erdogan
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