KunststoffDichter Innenteil

Kunst kann man nicht festhalten, Kunst passiert. Es ist wie mit vielen anderen Dingen so. Die Liebe, Glück, Freiheit, ein schöner Moment, ein Lächeln. Flüchtig, nicht greifbar, kann ich nicht festhalten. Was mache ich dann – als Künstler? Das Nichts? Bin ich ein Idiot oder ein Verrückter, weil ich kreativ sein will und wenn ich male, schreibe, tanze, Musik mache, Theater spiele? Ich weiß es nicht. Ich genieße den Augenblick. So wie ich den Vogel beobachte, wie er ruhig und sicher über den Himmel segelt. Ist es eine Kunst, wenn man einen Park, wie den Schönbrunner Schlosspark mit Hilfe von vielen Gärtnern gestaltet, die Bäume geradlinig zurechtschneidet und die Sträucher zu Kugeln formt? Wasserspiele? Konzerte? Kitsch? Das ist bestenfalls künstlich. Ich male auf Leinwand und Papier, was mir gerade einfällt. Manchmal male ich auf Holz mit Ölkreide. Oder ich mache Aquarelle oder Bleistiftskizzen. Ich fotografiere. Ich schreibe, schreibe, schreibe. Der Stoff aus dem die Träume sind = der Kunststoff. Bilder male ich, dann zerreiße ich sie wieder. Papierschnipsel fliegen durch die Luft. – Die Kunst festzuhalten und einzugrenzen gelingt nicht.