Anthologie: aufblitzen
Ein Thema, eine Idee kann lang und breit ausgewalzt werden und 1.000 Seiten füllen. Das Ausschweifende, Ausufernde, Epische kann eine wunderbare Lektüre sein. Aber etwas kurz und bündig auf den Punkt zu bringen, ist eine leider unterschätzte Kunst innerhalb der Literatur. Allerhöchsten 500 Wörter durften die Texte umfassen, die Autor:innen beim Literaturwettbewerb aufblitzen. FLASHbewerb 2023 einreichen konnten. Sonja Kral und Veronika Hallwirth gründeten 2019 die Plattform Treffpunkt Schreiben als niederschwelliges Angebot für alle Schreibinteressierten, und organisierten den Wettbewerb. Eine Jury wählte die besten Texte aus, die in der Anthologie aufblitzen, herausgegeben von Treffpunkt Schreiben, eben erschienen sind. 45 Autor:innen aus dem deutschen Sprachraum lassen es in Form von Lyrik und Kürzestprosa blitzen (und manchmal sogar donnern). In wenigen Wörtern spielen sich Minikrimis, Tragödien, Liebesgeschichten, Alltagserlebnisse, Absurdes, Lustiges, Wunderbares ab. In der Vorstellung dreier kleiner Kinder ist ein Luftballon ein Drachenei und Niederschlag fällt als Limonade (Vera Zischke «Der Regen ist Fanta»). Eine unkonzentrierte Autofahrt beschert einer Autorin unbewusst eine Irrfahrt (Susanne Sommer «Neben der Spur»). Den Stress einen Text von nur 500 Wörtern zu verfassen, schildert Paul Jona Schäfer («Donaudampfschifffahrtstragödie»).
P. S.: Der Reinerlös aus dem Verkauf geht zur Gänze an den Augustin.
Treffpunkt Schreiben (Hg.):
aufblitzen. FLASHbewerb 2023.
Die 45 besten Texte
Buchschmiede
www.buchschmiede.at/app
148 Seiten, 12,90 Euro
