Aus der KulturPASSage
Regisseur Terrence Malick erzählt in seinem Film Ein verborgenes Leben die Geschichte von Franz Jägerstätter, einem Mann, der den Kriegsdienst aus Gewissensgründen verweigerte. Franz Jägerstätter wurde 1907 in St. Radegund nahe Salzburg geboren und war als Landwirt tätig. Sehr bald heiratete er seine große Liebe Franziska, diese Liebe sollte auch seinen Tod überdauern. Dieses Da-Sein für den Partner, egal was immer der andere getan hat, diese tiefe Zuneigung zueinander und zu Gott ist eines der zentralen Themen in diesem Film. Nach dem Anschluss Österreichs rückt Franz zum Militär ein, nach Kriegsausbruch verweigert er aber den zweiten Stellungsbefehl mit der Begründung: «Mein Gewissen verbietet mir, diesen Eroberungskrieg Hitlers zu unterstützen! Andere Länder werden überfallen, Menschen getötet und Schwache ausgebeutet. Wenn Gott uns den freien Willen gegeben hat, sind wir verantwortlich für das, was wir tun.»
Am 9. August 1943 wurde er hingerichtet. Franz hat immer auf Gott vertraut, Unterstützung von Seiten der Kirche blieb ihm verwehrt. Auch sein Umfeld im Dorf hatte kein Verständnis dafür, dass er mit seiner Verweigerung Frau und Kinder alleine gelassen hat. Natürlich ist es schwierig, ein Urteil abzugeben, niemand weiß, ob man selbst so viel Rückgrat gehabt hätte. Dieser wunderbare Film, der bis in die kleinsten Nebenrollen mit tollen Schauspieler_innen besetzt ist, läuft derzeit im Kino. Das Ehepaar Jägerstätter wird überzeugend und berührend von August Diehl und Valerie Pachner dargestellt.
Ein verborgenes Leben /A Hidden Life
Regie: Terrence Malick
173 Minuten
Derzeit im Kino