Living Rooms oder dein Nachbar und sein HäkeldeckchenArtistin

Jugendliche aus dem 5erhaus werden zu Expert_innen in Sachen Wohnzimmer und simulieren (Wohn-)Alltag mit Hilfe von projizierten Bildern.

Was macht ein Wohnzimmer zum Wohnzimmer? Sind es die Möbel, die Accessoires, die Geräusche oder doch die Menschen, die sich darin aufhalten? Unterscheidet sich das Wohnzimmer eines jungen Pärchens von dem eines allein lebenden Menschen oder einer Zuwandererfamilie und wenn ja, worin?

Mit diesen und anderen Fragen konfrontierte das Forschungsprojekt «Living Rooms» der Universität Wien die Teilnehmenden und bot die Möglichkeit, einen leeren Raum im Reumannhof mit an die Wände projizierten Bildern zum Wohnzimmer zu erwecken, es mit Tapetenmustern, Möbeln, Pflanzen und Kitsch zu füllen bis hin zum Fernseher, der im Hintergrund vor sich hin flimmert und brabbelt.

Dass sich Zugehörigkeit (auch) im Wohnzimmer widerspiegelt, will «Living Rooms» mithilfe dieses «bewegten Wohnzimmers» erlebbar machen. Fantasien und Klischees kann Raum gegeben werden, gleichzeitig werden Zuschreibungen auch bewusst reflektiert und hinterfragt. An einigen Abenden nutzten die Wissenschaftler_innen die Möglichkeit, das innovative Projekt im Jugendzentrum zu präsentieren, was eine Gruppe von neun Jugendlichen schließlich motivierte, sich einen Tag intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das gemeinsame Gestalten des «bewegten Wohnzimmers» im Reumannhof machte großen Spaß und führte nicht zuletzt zu der Erkenntnis, dass die Wohnzimmer der Menschen so unterschiedlich sind wie sie selbst.

Die Einrichtungstour hat Salwa Dawoud (15) in einer Fotostory dokumentiert.