Eine Gemeinsamkeit von Sotchi und Stadlau
Stadlau war bis dato für sogenannte Kreative ein so undankbares Pflaster wie Sotchi für Homosexuelle. Am besten Augen zu und durchtauchen. Doch sieh an – Stadlau wird fortschrittlicher: mit dem Werksalon, ein «großzügiges Fabriksloft», wie der Aussendung zu entnehmen ist, eröffnet ein Haus, das sich sowohl an Bastler_innen als auch an Künstler_innen wendet – und zwar an Anfänger_innen bis Profis.
Der Werksalon ist als Ort einer Synthese aus Kunst und Handwerk zu verstehen, der darüber hinaus auch viel Freiraum bietet, «um alles in seinem eigenen Tempo tun zu können», wie das Gründerduo Antoinette Rhomberg (Unternehmensberaterin und Wirtschaftsdozentin) und Martin Papouschek (Tischlermeister) konstatiert. Das Angebot reicht von Workshops bis hin zu Vermietung von Atelier und Werkstatt.
Mit der offiziellen Eröffnung (Workshops für Flechten, Möbelreparatur oder Holzhockerbau liefen bzw. laufen bereits) geht eine Ausstellung mit dem Titel «Aufstellung» von Bertram Lust einher. Vom Künstler B. Lust wissen wir, dass er mit Mann und zwei Hunden in Wien lebt und arbeitet, aber auch noch studiert, u. z. kontextuelle Malerei bei Hans Scheirl (am 27. 2., 18 Uhr wird ein Artist-Talk mit B. Lust abgehalten, Anmeldung erbeten), und wir können ihn auch zitieren: «Ähnlich wie bei einem Computer entstehen, durch das Erstellen eines Systems, dem System Lust, phantastische Muster und Gedankenbilder, die sich gemeinsam zu einer bewegten Galaxie zusammenfügen.»
Und wir hoffen, bei der nächsten Winterolympiade 2018 in Pyeongchang von einem Bobfahrer, der mit Mann und zwei Schlittenhunden lebt, lesen zu können. Und Stadlau muss spätestens 2018 europäischer Kulturhauptbezirk werden.
Vernissage der «Aufstellung» am Freitag, 21. 2., 19 Uhr; ab 22 Uhr Clubbing mit DJ Duo Mann & Klamm; Finissage am 7. 3.