Mädchen reden über Sextun & lassen

Aufklärungskampagne

Vor der Kamera sitzen Mädchen auf einer Couch. «Wer kurze Röcke oder bauchfrei trägt, ist nur auf Sex aus», liest eine von einem Kärtchen runter. «So ein Scheiß» und «Gooott», hört man die anderen kommentieren. Und dann wird diskutiert.Zwischen 15 und 19 Jahre alt sind die jungen Frauen, die in der 14-teiligen YouTube-Videoreihe «Liebe, Sex und Klartext» des Wiener Programms für Frauengesundheit über, eben, Liebe und Sex sprechen, um die sexuelle Selbstbestimmung von Mädchen zu fördern. Und vor allem: Sie sprechen selbst und miteinander, nicht mit Erwachsenen – und keine Erwachsenen über sie. Ob richtiger Sex nur mit Penis geht, wie eine Klitoris aussieht, ob Schamlippen zu groß sein können, ob alle Mädchen eine Scheide haben, ob das Jungfernhäutchen beim ersten Mal reißt, über Körperbehaarung, Transidentitäten, Homosexualität, Gefühle … Offen, locker, lustig und ziemlich aufgeklärt sprechen die Mädchen über Fragen, die sich auch viele Erwachsene noch stellen, und räumen mit Mythen und Klischees auf. Erstellt haben die Kurz-Clips die Filmemacherinnen Sophie Utikal, Franziska Kabisch, Magdalena Fischer, Maren Blume und Ebru Düzgün gemeinsam mit dem Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch und dem flash Mädchencafé, im Auftrag der MA 24. Feministisch, realistisch und ohne Paternalismus. Dass kurze Röcke keine Einladung zum Sex sind, ist für die beteiligten Mädchen übrigens klar. Zuschreibungen aufgrund von Kleidung sind reine Klischees, und an Vergewaltigungen sind nie die Vergewaltigten schuld, egal was sie tragen, wird im Video betont. Hashtag #kleidungistkeinkonsens. Und: «Es is hoit a net dieses Klischee, dass wenn i an Pulli onhob, donn mog i nie Sex.» Eben.



www.youtube.com/c/wienermädchenchannel