Mehmet Emirs SchauplätzeArtistin

Vereinsmeierey

Von den Augustin-Mitarbeiter_innen sind «nur» zwei nicht in Österreich geboren: die zurzeit karenzierte TV-Redakteurin Christina Steinle und der aus dem kurdischen Teil der Türkei stammende Mehmet Emir. Trotzdem verstehen wir uns als bunter Haufen und der bunteste Hund darunter ist wohl Mehmet.

Spätestens mit der Veröffentlichung seines erstens Buches «Ich bin immer noch in Wien» Briefe an die Eltern, die seit vielen Jahren regelmäßig im Augustin erscheinen sind auch andere Medien auf dieses Allround-Talent aufmerksam geworden allen voran der ORF. So bildeten diese Briefe eine dramaturgische Klammer in der Ö1-Sendung «Diagonal» vom 14. Juli zum Thema «Die Türken. Längst angekommen, dennoch im Malus», am Tag des Redaktionsschlusses zu dieser Ausgabe wurde Mehmet von FM4 eingeladen, doch ganz dick kommt es Mitte August: Die TV-Reportagereihe «Am Schauplatz» heftete sich für eine Folge an Mehmets Fersen bei seinen Wegen durch Wien und begleitete ihn darüber hinaus in sein aus zwanzig Häusern bestehendes Heimatdorf, in der Region Tunceli (kurdisch/Zazaki: Dêrsim).

 

Im Alter von 16 Jahren folgte Mehmet Emir seinem Vater nach Wien, aber nicht um es ihm gleich zu tun und am Bau zu arbeiten, sondern um als Fußballer sein Glück zu versuchen. Dieser Plan schlug fehl, somit blieb dem Teenager vorerst nur die Arbeit am Bau, doch Mehmet ließ seine künstlerischen und kommunikativen Talente nicht in der Baugrube versanden, sondern ging einerseits in die Jugendarbeit, andererseits baute er sich als Künstler ein zweites Standbein auf: zuerst als Musiker, dann als Fotograf (abgeschlossenes Kunststudium) mit Ausstellungen in New York und Istanbul, und sogar in Wien, denn bekanntlich haben es Künstler_innen in der Stadt, in der sie leben, besonders schwer. Doch Mehmet Emir bildet eine Ausnahme: Es dürften sich nicht nur seine Talente herumgesprochen haben, auch beim Wuzzln und Schnapsen ist er nur schwer zu biegen, sondern auch sein Charme, dem sich ORF-Redakteur_innen allem Anschein nach nicht entziehen können.

 

Der ORF änderte nach Redaktionsschluss der Printausgabe den Sendetermin auf

24. 8., 21.20 Uhr, ORF 2

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