Eine Wohnung in einem Wiener Gemeindebau zu bekommen, war mein Wunsch. Seit 2017 schreibe ich darüber im AUGUSTIN, wie es mir bei der Verfolgung dieses Ziels ergangen ist.
Das Jahr 2018 war für den Hans Wurst ein sehr gutes Jahr, er war da ein Hans im Glück. Blicken wir nun auf das erfolgreiche Jahr von Hans Wurst zurück, was ist da alles passiert?
Zu Beginn des Jahres musste der Hans einen AMS-Kurs besuchen, der ca. 5 Wochen lang dauerte. Während dieser 5 Wochen habe ich noch ein paar andere Dinge erledigt, unter anderem habe ich die Zeit genutzt, um mich mit einer Dame, die für Housing First vom neunerhaus zuständig ist, zu treffen. Die Dame und ein Herr von neunerhaus sind ja auf einen Artikel von mir aufmerksam geworden, in dem ich über das Betreute Wohnen geschrieben habe. Des Weiteren bin ich in dieser Zeit zum bzWO (Beratungszentrum Wohnungslosenhilfe) in die Lederergasse gefahren, um zu erfahren, ob ich eine Zuweisung für einen geförderten Wohnplatz bekommen kann.
Zuweisung. Ich persönlich wäre ja sehr gerne ins Housing First vom neunerhaus gekommen, aber das bzWO gab mir nur eine Zuweisung für entweder das Übergangswohnheim Siemensstraße oder die Gänsbachergasse (Obdach Wien).
Mitte März bin ich dann in der Siemensstraße eingezogen, und die erste Zeit, bis ich mich halbwegs eingelebt hatte, war sehr hart für mich. Auch sehr hart für mich war die Ungewissheit bezüglich meiner Wohnsituation. Also, wie lange muss ich im Wohnheim bleiben, bekomme ich eine Gemeindewohnung, oder gibt es noch eine Zwischenstation? Das zog sich noch dazu lange hin.
Die damalige Heimleiterin und der Teamleiter der Betreuer_innen gaben mir stets das Gefühl, ein offenes Ohr für mich zu haben, was mir persönlich sehr gut tat. An dieser Stelle nochmals ein Danke an die beiden. Sie haben einen guten Job geleistet, sie sorgten für eine angenehme Atmosphäre im Haus.
Einreichen. Nach rund 3 Monaten kam dann endlich die gute Nachricht: Ich kann Mitte Oktober für eine Gemeindewohnung einreichen. Ende Juni bin ich dann in den Lobmeyerhof in eine Wohngemeinschaft eingezogen und verbrachte dort die Zeit bis zum Einzug in meine eigene Wohnung. Die Zeit im Lobmeyerhof war für mich sehr angenehm. Das Einzige, was nicht so toll verlaufen ist, waren die Konflikte, die in der WG, in der ich gewohnt habe, aufgekommen sind.
Auch beruflich hat sich etwas getan. Als ich im Lobmeyer-Hof wohnte, hat mir eine Betreuerin von einer Peer-Ausbildung in der Wohnungslosenbetreuung, die ehemalige Wohnungslose machen können, erzählt. Ich habe mir schon früher Gedanken darüber gemacht, ob ich nicht irgendetwas im Sozialbereich machen möchte. Und wie es der Zufall so wollte, habe ich von der Peer-Ausbildung in der Wiener Wohnungslosenhilfe erfahren. Ich habe da nicht lange überlegen müssen, für mich war sofort klar, dass ich diese Ausbildung unbedingt machen möchte.
Dem AMS habe ich dann gleich meinen Plan zu der Ausbildung vorgelegt. Danach besuchte ich noch einen 10-wöchigen AMS-Kurs. Ich bewarb mich beim Peer-Lehrgang in der Hoffnung, ich werde einer von 20 Menschen sein, die diese Ausbildung dann absolvieren können.
Zusagen. Mitte Oktober war es dann endlich so weit: Ich konnte für meine Gemeindebau-Wohnung einreichen, und nach rund 2 Wochen bekam ich dann einen Brief, wo drinstand, dass mein Antrag bewilligt wurde. Danach vergingen dann noch mal ein paar Tage, bis ich mir die Wohnung anschauen konnte, und da ich ja nur ein Wohnungsangebot bekam, musste ich zusagen. Was mir, als ich die Wohnung sah, gar nicht schwer fiel.
Nach der Besichtigung vergingen zwei, drei weitere Wochen, Ende November bekam ich einen Termin für die Unterzeichnung meines Mietvertrages, ein paar Tage später zog ich aus dem Lobmeyerhof aus und in meine Wohnung ein.
Kurz vor Weihnachten kam die nächste freudige Nachricht: Ich hab’s geschafft, ich bin einer von 20 Menschen, die die Ausbildung zum Peer Ende Februar 2019 absolvieren können. Über die Ausbildung habe ich schon im Augustin geschrieben (Ausgabe 474 und 486).
Was ich auch noch nicht erwähnt habe: Ich habe mir meine Zähne richten lassen.
Jetzt wohne ich schon seit über einem Jahr in meiner Wohnung, und es fühlt sich gut an.
Hans Wursts Wohngeschichte zum Nachlesen: