«Mir san die Fliag’n in da Supp’n» …vorstadt

Starkregen-F13: Ein Performer traute sich raus (2024) (Foto: © Ruth Weismann)

… schrieb Augustin-Verkäufer Günther zum ersten F13-Aktionstag 2002. Ein bis drei «Freitag der 13.» gibt es pro Jahr. Ein bis drei Möglichkeiten also, richtig zu feiern. Mindestens!

Wenn die schwarze Katze unsere Wege (oder zumindest unsere T-Shirts) kreuzt, kann das nur eines heißen: F13 – juhu! Freitag der 13. ist der wichtigste augustinische Feiertag. Bedeutet der Tag doch mitnichten Unglück, wie der Mythos es behauptet, sondern im Gegenteil: Glück all jenen, die im Leben wenig Glück haben. An diesem Tag zeigen Menschen, die sich damit rumschlagen müssen, im öffentlichen Raum nicht erwünscht zu sein: Wir sind da und bleiben da! Ob ohne Geld oder Wohnung, mit oder ohne Krankheiten, mit Diskriminierungs- und wenig Privilegienerfahrung: Am F13 wird das Leben zur Kunst zum Widerstand zur Freude zum Lachen und zur Gemeinschaft. Gegen Konsumzwang; für die Beteiligung aller im Stadtleben.
Seit 2002 wird der F13 begangen, mit Happenings, Partys, Musik und vielen Augustin-Verkäufer:innen und -Freund:innen. Oft haben verschiedene Gruppen unabhägnig voneinander und dezentral Aktionen gemacht. Ob Öffi-Performance für Freie Fahrt, Sleep-in gegen Wohnungsnot oder Walzer-Flashmob: Die Katzen haben geheult, die Menschen gelacht und die Verhältnisse sich (fast) umgedreht.
Am vergangenen F13 im ­September hat sich allerdings nicht mal die ­schwarze Katze rausgetraut. Heftiger Regen und Sturm haben auch den Kardinal-Nagl-Platz heimgesucht, wo Juvivo, SlowForward und Augustin die Passant:innen begrüßen wollten. Die Einlage war kurz, aber die nächste Gelegenheit ist schon im Dezember. Verstehen Sie das gerne als Aufruf: Jede:r ist eingeladen, etwas im F13-Spirit zu veranstalten! Oder einfach vorbeizukommen. Bis dahin: eine unvollständige Rückschau der F13-Jahrzehnte. Die volle Schau mit Fotos und Texten, u. a. Günthers Bericht, gibt’s auf der Homepage.

www.augustin.or.at/projekte/f13

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