Nazistisches Filmschaffen unter der LupeArtistin

Sachbuch

Bis in die 1950er-Jahre war der Kinofilm das Medium der Zeit. Und natürlich nutzten es politische Regime, um ihre Ideologien zu transportieren. In den zwölf Jahren der NS-Herrschaft kamen rund 1.100 Spielfilme aus deutscher Produktion zur Uraufführung, nur ein geringer Teil davon war offensichtlich propagandistisch. Rainer Rother, Filmwissenschaftler und Leiter der Deutschen Kinemathek, setzt sich in seinem Buch Zeitbilder mit den Filmen des Nationalsozialismus auseinander. Und zwar speziell mit «Formen und Titeln, die (…) als Exempel des nationalsozialistischen Films gelten können». Sehr akribisch und auf zahlreiche Quellen gestützt, geht Rother auf die Rahmenbedingungen des Filmschaffens zwischen 1933 und 1945 ein, zeigt anhand bestimmter Thematiken Eigenheiten dieser Produktionen – z. B. die filmische Darstellung des Ersten Weltkriegs – und analysiert einzelne Filme wie Veit Harlans zutiefst antisemitischen Jud Süß und Leni Riefenstahls Triumph des Willens.

Rainer Rother: Zeitbilder.
Filme des Nationalsozialismus
Bertz + Fischer 2019
264 Seiten, 22,70 Euro

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