Immer eine neue Masche: Trickfilme von Frauen
Mit Nadel und Faden stellen die Frauen der indischen Kutch-Region nicht nur Kleidungsstücke und textile Accessoires her, mit ihren Stickereien bilden sie auch ihre Lebenswelt ab. In «The Stitches Speak» bringt Nina Sabnani diese Handarbeiten in Bewegung, verwendet sie als Grundlage für einen Animationsfilm, in dem Menschen aus Kutch in ihren Worten und ihren eigenen Bildern aus ihrer Geschichte und von der Entstehung eines Sozialprojektes erzählen.Letzteres ermöglicht Frauen, sich mit Hilfe traditioneller Nähtechniken ein Einkommen zu verschaffen und sich künstlerisch auszudrücken. «The Stitches Speak» wird auf dem Filmfestival «Tricky Women 2012» im Rahmen des Themenschwerpunkts «Fokus Arbeit: Women at work» gezeigt, bei dem es um verschiedene Facetten der Arbeitswelt geht. Weitere Schwerpunkte des diesjährigen Frauen-Animationsfilmfestivals befassen sich u. a. mit dem Fokus Natur, neuen russischen Animationsfilmen und animierten Dokumentarfilmen. Die meisten der insgesamt 146 Filme werden im Topkino zu sehen sein. Daneben gibt es eine Reihe von Veranstaltungen und Gesprächsrunden, Workshops, auf denen die Teilnehmer_innen erste Erfahrungen in der Trickfilm-Herstellung erlangen können, Masterclasses im Filmmuseum befassen sich u. a. mit dem Sound im Animationsfilm. Unter dem Titel «Who’s your neighbour migration is natural» zeigen sechs Animationskünstlerinnen Arbeiten in der Galerie Kro Art Contemporary. Von 14. bis 18. März kann das Publikum die kinematografischen Miniaturen (das Programm umfasst ausschließlich Kurzfilme) bewundern, die einen manchmal zum Lachen, manchmal vielleicht auch zum Weinen, oft zum Nachdenken und immer wieder zum Staunen bringen. Ist es nicht faszinierend, dass Filme gestickt, gestrickt, computeranimiert oder handgefertigt und nach allen Stilen und Techniken der Kunst gezeichnet, gemalt oder geformt werden können?