Aus der KulturPASSage
Im Volkstheater hatte ich am 12. März einen Termin vereinbart, um mir das Haus nach der Sanierung im Rahmen von Black Box anzuschauen. Man muss fünf Minuten vor der Führung kommen, da man mit Kopfhörern und einem kleinen Täschchen ausgestattet wird, Erklärungen kommen vom Band, nicht persönlich. Ich wurde durchs Foyer geführt, und dann war ich alleine, nur mit einer Stimme. Diese leitete mich rechts über die endlose Treppe, und dann ging es los. Es wurde erzählt, wo ich gerade bin, Punkte in verschiedenen Farben machten alles deutlicher. Es ist sehr interessant, zu sehen, wo die Kostüme gelagert sind, wo sich die Akteur_innen schminken, die Rote Bar kann man besuchen, die Requisten ansehen und dann ganz unten einen langen Gang mit Heizrohren entlanggehen, bis man auf die Bühne sehen kann. Auch noch eine große Glocke gibt es und viele Knöpfe, um Nebel und Scheinwerfer aktivieren zu können. Ich durfte auch auf die Bühne, dort erzählten Künstler_innen vom Lampenfieber oder wie sie den Text vergessen haben. Nach 90 Minuten war alles vorbei, mir hat das alles sehr gut gefallen.
Das einzig Problematische: Für mich ging alles zu schnell, und das ständige Rauf und Runter war mühsam. Das ist etwa für ältere Menschen nicht ideal.
Da ich mit dem Volkstheater sehr verbunden bin, ist es für mich aber immer wieder ein Erlebnis, das Haus zu besuchen, und ich hoffe, dass der Lockdown bald zu Ende ist. Übrigens, liebe Leser_innen, wenn es euch interessiert, Black Box zu sehen, es sind weitere Termine geplant, weil die Führungen immer schnell ausverkauft sind.
Black Box
Phantomtheater für eine Person
von Stefan Kaegi / Rimini Protokoll
volkstheater.at
Foto: Nikolaus Ostermann (Hinter die Kulissen und auf die Bühne des Volkstheaters führt «Black Box» das Publikum)