Offen für ChallengesAugustiner:in

Foto: Mario Lang

Augustiner Chinedu Bright

Mein Name ist Chinedu Bright, ich bin aus dem Osten Nigerias. Ich bin Igbo und sehr stolz darauf. Seit genau einem Jahr bin ich in Wien. Bis jetzt war es eine unglaubliche Reise. Es gab Höhen und Tiefen, aber das ist Teil des Prozesses. Ich war offen für die Challenges, die auf mich warteten an dem neuen Ort. Hier gibt es multikulturelles Leben, viele Nationalitäten, verschiedene Glaubensrichtungen. Ich studiere an der Uni Wien (Post Graduate – Geography: Global Change & Sustainability). Ich wusste, dass das Leben anders sein wird, aber ich hatte keine Angst, weil ich wusste, dass ich mich mit der Zeit daran gewöhnen werde.
Seit ca. acht Monaten verkaufe ich den Augustin. Meine Erfahrungen sind gut. Österreich ist kein englischsprachiges Land, deshalb war es für mich schwer, einen Job zu bekommen. Dann wurde mir der Augustin vorgestellt. Ich habe es einfach versucht, und ich würde nochmal sagen, dass es bisher eine fantastische Reise war. Augustin gab mir die Möglichkeit, mit Menschen in Kontakt zu treten. Auch ohne Kurs konnte ich so Deutsch lernen. Wir nennen es «Straßendeutsch». Ich treffe jeden Tag verschiedene Leute mit unterschiedlichen Meinungen. Manche sehen das Gute im Menschen, andere nicht. Sie fragen sich: Was macht der Typ da? Ich weiß, dass viele Menschen ihre eigenen Ansichten haben. Ich sehe es so: Wir sind alle Menschen und haben alle das gleiche rote Blut. Was die Menschen unterscheidet, sind die Möglichkeiten, die sie in ihrem Leben haben. Was wir wenigstens tun können, ist, Liebenswürdigkeit zu zeigen.
Ich bin eine sehr enthusiastische Person, extrovertiert und ich liebe Fußball. Ich mag es, im Park spazieren zu gehen. Da ich das Privileg habe, studieren zu können, habe ich auch Zeit für mich. Ich gehe in die Kirche, vielleicht nicht so oft, aber gerne. Ich sehe die Zukunft grundsätzlich optimistisch. Für meine Master-Thesis möchte ich ein Paper rausbringen, das klimawandelbezogene Migration untersucht. Migration über Staatsgrenzen hinweg und vom Land in die Städte. Ich glaube, ich kann mit meinen Skills den Augustin auch in der Zukunft unterstützen, nicht nur als Verkäufer, auch im Management.
Ich möchte einen Freund grüßen. Ich weiß seinen Namen nicht, aber er kommt immer zu mir, fragt, wie es mir geht, oder bringt Sachen an meinen Verkaufsplatz (U1 Taubstummengasse). Es geht nicht um das Geld, es geht um die Zuwendung. Ein großes Danke an dich und an alle meine Kunden.

INTERVIEW: HENRIE DENNIS
PROTOKOLL/ÜBERSETZUNG: MATTHIAS JORDAN
FOTO: MARIO LANG

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