Es ist heute so ein wunderbarer «Ö1»-Tag, zuerst von eins bis zwei liefen lauter «Kreislerianer»: 1. von Fritz Kreisler und 2. von Georg Kreisler. Dann begann um 14 Uhr ein Hörspiel über die Gattin von John F. Kennedy, Jackie Kennedy, eines der allerersten Hörspiele von Elfriede Jelinek, die jetzt ihren 70. Geburtstag begeht.Dann, um 14.05 Uhr kamen zwei Stunden Musik vom Literaturnobelpreisträger 2016 Bob Dylan. Da musst du daheim im Bett bleiben und zuhören! Verehre das Literatur-Nobelpreis-Komitee, Bob Dylan ist wahrlich ein Gott! Ich kann natürlich nicht Englisch, und kann mir gar nicht vorstellen, wie es denn wäre, wenn ich Englisch könnte. Doch wenn ich Bob Dylan englisch singen höre, da hör‘ ich Jeansboys! Selbst, wenn sie 75 sind!
Um 17:09 Uhr kam Fritz Ostermayer und die «Schule für Dichtung» mit «tausend tränen tief», da hat «Ö1» alle Leute aufgefordert, zu mailen, welche Musik sie zuletzt zum Weinen gebracht hat. Es folgte die Mail eines Mannes: Als er zehn Jahre alt war, ist seine Mutter gestorben und wurde in einem Krankenhaus in das «Sterbezimmer» verschoben. Und er war der Einzige, der bei seiner sterbenden Mama sitzengeblieben ist. Er ist dann mit dem Zug nach Hause zurückgefahren und hat daheim einen Song sich aufgelegt, und den spielte «Ö1» dann anschließend. Immer, wenn er diesen Song hört, muss er an seine sterbende Mama denken und weinen! Ich kann natürlich wieder einmal nicht Englisch, aber absolut alle Lieder, die folgten, wurden auf Englisch gespielt. Dass der Zehnjährige den englischen Song 1. schon verstanden hat, und 2. einen Plattenspieler zur Hand haben musste, ist eine andere Frage. Aber er kann Englisch, und ich kann bis heute nicht Englisch. Für alle gebildeten Menschen und Maturantys ist Englisch etwas ganz Selbstverständliches, nur ich kann nie auffassen, worüber da geredet wird. Zum Beispiel die vielen Lieder von Bob Dylan, das ist natürlich alles englisch. Nur das allerletzte Lied, da kam Georg Danzer mit seinem Lied «Des kann doch ned alles gewesen sein». Und da begann ich zu flennen wie ein altes Pferd.