PurpurrotDichter Innenteil

Gedicht von Claudia Dvoracek-Iby

Purpurrot

Am meisten vermissen wir den Sand

Unseren purpurrot schimmernden Sand

Den Menschen wie du und ich

Doch früher überall fanden

Zwischen vergilbten Buchseiten meist

In alten Büchern

Über verwunschene Seen

Und ferne tiefblaue Ozeane

 

Wo ist es, unser Purpurrot?

Wir wollen es wieder

Zeitlos lange

Mit unseren Fingerkuppen zerreiben

So lange, bis wir durchlässig werden

So lange, bis wir uns zu häuten beginnen

Bis unsere hautlosen Körper endlich

Wieder unsere Flügel freigeben

Unsere purpurrot schimmernden Flügel

Die mächtig zu schwingen beginnen

Die uns emportragen

Uns gleiten, schweben, fliegen lassen

Über verwunschene Seen

Und ferne tiefblaue Ozeane

Vogelgleich

Uns schreien lassen

So, wie nur Möwen und Kinder es tun

Beinahe berstend vor purem Glück

Beinahe berstend vor purem Schmerz …

 

Am meisten vermissen wir den Sand

Unseren purpurrot schimmernden Sand

Den Menschen wie du und ich

Doch früher überall fanden

Und in den wir uns

Und unsere hautlosen Körper

Blindlings fallen lassen konnten

Nach jedem seligen, zeitlosen Schweben

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