Der neue AUGUSTIN-Ausweis:
Nicht wundern, wenn Ihnen jetzt AUGUSTIN-Ausweise unter die Nase gehalten werden, die Sie vorher noch nie gesehen haben. Was es damit auf sich hat, erklären die Sozialarbeiter_innen des AUGUSTIN.
Foto: Mario Lang
Im Bild: AUGUSTIN-Verkäufer Günter
Ausweise sind wichtig, denn sie verleihen Legitimität in einer Gesellschaft, die auf Ein- und Ausschlüssen basiert. Was soll nun ein Ausweis in einem niederschwelligen Projekt wie dem AUGUSTIN, der sich diesen Ausschlüssen gegenüber besonders kritisch verhält? Einen AUGUSTIN-Ausweis besitzen bedeutet, dass der oder die Träger_in eingeschult wurde und somit die vereinbarten Spielregeln kennt. Das erwünschte Verkaufsverhalten wurde besprochen, es gibt einen regelmäßigen Kontakt beim Abholen der Zeitung, Unterstützung durch die Sozialarbeit und Teilhabe an vielen Aktivitäten. Er hilft bei Beschwerden, damit von Seiten des Vertriebs etwas getan werden kann. Das erwarten sich neben den Kund_innen auch jene Institutionen und Unternehmen, die den Verkauf der Straßenzeitung erlauben oder dulden, denn der (halb-)öffentliche Raum ist leider für viele nur beschränkt zugänglich und streng reglementiert.
In der Konsumgesellschaft ist man ständig gefordert. Man muss entscheiden und urteilen, ob etwa ein Zeitungskauf oder eine Begegnung mit einem oder einer Kolporteur_in zufriedenstellend oder einfach nur großartig war. Es soll aber vorkommen, dass weder der eine noch der andere Fall eintritt, und gerade dann brauchen wir das Feedback der Kund_innen, um reagieren zu können. Dabei hilft uns die fernschriftliche oder fernmündliche Durchgabe einer Ausweisnummer oder eines Namens, der am Ausweis zu finden wäre. Dann können sich die Vertriebsmitarbeiter_innen, allesamt Sozialarbeiter_innen, mit den betreffenden Verkäufer_innen zusammensetzen und versuchen, Missverständnisse zu klären oder unpassendes Verhalten anzusprechen, um letztlich die Einkaufs-Erfahrungen für Sie zu verbessern.
Die meisten Beschwerden, die uns erreichen, betreffen Personen, die keinen Ausweis tragen und die Zeitung – mitunter – aufdringlich zu verkaufen suchen: Diese Personen haben die Zeitung nicht direkt von uns erhalten, sondern sie wurden außerhalb des Vertriebsbüros weitergegeben – sie kennen somit weder uns noch unsere Regeln. Gerade wenn Begegnungen ungut verliefen und kein Einwirken unsererseits möglich ist, schlagen wir vor, in Zukunft bei einer oder einem anderen Verkäufer_in den AUGUSTIN zu erwerben. Es gibt zurzeit etwa 400 Kolporteur_innen, und beim Auffinden dieser kann ein Blick auf die digitale Verkaufsplatzkarte auf unserer Website helfen: www.augustin.or.at
Um unsere Verkäufer_innen für Sie noch besser erkennbar zu machen, gibt es jetzt einen nigelnagelneuen Ausweis. Dieser ist, wie wir befinden, schicker, in Farbe und auch ein wenig größer und dadurch sichtbarer als der alte. Es war nach vielen Jahren einfach an der Zeit, ihm ein neues Gesicht zu geben, was sich vor allem unsere Verkäufer_innen wünschten.
Der neue Ausweis wird ab 6.6.2018 umgetauscht. Sofern Sie in der nächsten Zeit noch den alten Ausweis sehen: Der oder die Träger_in möge doch zu uns ins Büro kommen, um den Ausweis zu tauschen – vielleicht hat die betroffene Person einfach noch nichts von der Erneuerung erfahren. Sollten Sie aber den alten Ausweis nach dem Sommer noch immer erblicken, dürfte es sich dabei um ein Erbstück oder eine billige Kopie handeln. Das könnten Sie am besten telefonisch mit uns im Büro abklären.
Unter: (01) 54 55 133 (Mo. bis Fr., 11 bis 16 Uhr).