Soll Hüseyin kandidieren?Dichter Innenteil

Die Abenteuer des Herrn Hüseyin (135)

Eine turbulente Zeit, orkanartig wehte es über die österreichische politische Landschaft am 29. September. Viele Dächer bestimmter Parteien haben dem nicht standgehalten. Bei manchen eiserne Mienen, bei manchen Ausstoß vieler Glückshormone. Zwar hat die eine Partei ihr rechtslastiges Klientel verloren, aber dafür hat eine als christdemokratisch geltende Partei umso mehr Stimmen dazugewonnen. Obwohl diese Christdemokraten genauso eine rechte Politik haben. Diese Mischung dieser Partei ist für die Demokratie viel gefährlicher, denkt sich Herr Hüseyin. Der Wolf im Schafspelz. Er hat eine Partei in die Regierung gebracht, die überall außer in Österreich als faschistoid bezeichnet wird. Aber der schöne Bursche, der Wunschkandidat aller Schwiegermütter des Landes, hat diese Rechten salonfähig gemacht. Vorher hat er auch eine Koalition mit einer quasi sozialistischen Partei zersprengt. Es ging eigentlich gar nicht um eine Zusammenarbeit mit den Roten. Diese Sozis sind nicht mehr wirtschafts-konform. Obwohl diese rechte Partei in so viele Skandale verwickelt war, verliert die Sozi-Partei genauso viele Stimmen. Diese Sozi-Partei ist eigentlich für den «kleinen Mann», denkt man.

Für den feschen Burschen war sehr wichtig, dass man nicht vor den Fernsehkameras streitet. Hinter den Kulissen muss es ja ganz schön gekocht haben. Es ist das Verhalten einer türkisch-muslimischen oder christlichen Ehe. Vor den Gästen muss man die heile Familie spielen. Wenn die Kinder bei der IS landen, machen sie sich dann die Vorwürfe. Oder wenn der Bua bei den Rechtsextremen landet. Dann kommt es zur Scheidung.

Herr Hüseyin ist gespannt, welche Opfer sich der Schönling dieses Mal aussucht. Was den Hüseyin überrascht ist, dass es in den Wahllokalen zu keiner Schlägerei wie in der Türkei gekommen ist. Alle Parteien nehmen die Wahlergebnisse zur Kenntnis.

Bis zur Pension sind noch einige Wahlen. Ob er mal kandidieren soll?

Naaa, meint der Hüseyin. Es ist lustiger, als Beobachter diesen Wind über sich ziehen lassen.

 

Ihr Hüseyin