Behinderte Kinder ohne Bildungszugang:
Viele Regierungen hätten zu wenig oder gar keine Budgetmittel für die Bedürfnisse behinderter Kinder bereitgestellt. Die Folge: Von den weltweit 65 Millionen behinderten Kindern im Schulalter hat zumindest die Hälfte aus diesem Grund keinen Zugang zu Bildung.Das war dieser Tage in der «Kronen Zeitung» zu lesen. Weiter: In Ländern mit niedrigem Durchschnittseinkommen hätten nur fünf bis 15 Prozent der Kinder mit Behinderungen Zugang zu für sie notwendigen technischen Hilfsmitteln.
Eine Studie mit diesen Resultaten wurde von einem Konsortium erstellt, das von «Licht für die Welt» und von den Open-Society-Stiftungen des US-Milliardärs George Soros finanziert wird. Die «Kronen Zeitung» unterstützte mit diesem Bericht einmal mehr die grassierende Soros-Vergöttlichung. Die Soros-Stiftung habe einen Appell an Regierungen und internationale Organisationen gerichtet, dringend Initiativen zur Verbesserung der Situation zu ergreifen.
Es sei «eine unbestreitbare Tatsache, dass Armut und Elend meist von schlechten Regierungen verursacht werden», sagt George Soros bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Es müsste doch auch einem «Krone»-Wirtschaftsjournalisten auffallen, dass damit die Schuld für das Elend der Welt etwas einseitig zugeordnet ist – angesichts der Tatsache, dass heute immer mehr Geld und Macht bei Konzernen und Superreichen liegt und die 500 reichsten Firmen (darunter Soros‘ Hedgefonds) in Summe die 100 ärmsten Regierungen längst überholt haben. Nicht weil sie «schlecht» sind, sondern weil sie durch die ökonomische Aussaugung des «Südens» keinen Staatshaushalt mehr haben, der einen Ausbau des Bildungssystems finanzieren könnte, können die Regierungen ihren Aufgaben nicht gerecht werden.
Der Multimilliardär George Soros ist ja tatsächlich ein widersprüchliches Phänomen: zum einen der Börsenspekulant, der sein Geld auch damit verdient, im großen Stil auf den Niedergang von Währungen und Volkswirtschaften zu wetten, zum anderen der freigiebige Spender, Intellektuelle und politische Aktivist, der nach eigenen Worten die Demokratie fördern und Menschen in aller Welt zu mehr Freiheit in einer «offenen Gesellschaft» verhelfen will. Die Soros-Stiftungen gehören mit ihrem Jahresetat von rund einer Milliarde Dollar zu den einflussreichsten politischen Gruppierungen der Welt. Die erste Stiftung hatte er 1984 in Ungarn gegründet, mit dem Ziel, das damals «realsozialistische» System in eine «offene Gesellschaft» zu verwandeln.
Unter den tausenden Papieren, die kürzlich über die Soros-Stiftungen aufgetaucht sind, befindet sich auch ein 44-seitiges internes Protokoll eines Ukraine-Besuchs von George Soros im März 2014, also unmittelbar nach dem Putsch in Kiew. Das Dokument zeigt ihn als selbstbewussten Patriarchen, der erst den amerikanischen Botschafter in Kiew instruiert und dann reihenweise die Minister der Übergangsregierung Jazenjuk zum Rapport antreten lässt. Dem Stiftungs-Protokoll zufolge billigt US-Botschafter Geoffrey Pyatt das Soros-Projekt Crisis Media Center, das die Sichtweise der neuen USA-freundlichen ukrainischen Regierung «mit professionellen PR-Werkzeugen zu verbreiten» plane. Die behinderten Kinder der Ukraine dürften davon wenig profitieren.