Soziale Kälte und Erderwärmungtun & lassen

Sachbuch: Klimasoziale Politik

«Für klimasoziale Politik ist selbstverständlich, dass die Klimakrise eine soziale Krise ist», manifestiert der Sammelband in seinem Vorwort. Über 30 durchaus junge Autor_innen mit beachtlicher Kompetenz und Karriere zeigen vorrangig im Teamwork die Vielfalt der Themen auf, die wir angehen müssen, um die Klima­krise zu meistern. So müsse «Klimapolitik als Instrument für eine fortschrittliche und emanzipatorische Gesellschaft» eingesetzt werden, denn selbst die Überwindung patriarchaler Strukturen sei eine Voraussetzung für den Weg aus der Krise: Einfamilien­häuser zum Beispiel seien nicht nur klimaschädlich, sie zementieren auch familiäre Rollenbilder. Das Buch liefert wichtige Punkte, aber keine fertigen Serviervorschläge für die Politik, dafür durchaus selbstkritische Reflexionen aus der Klimabewegung. Gesellschaftspolitisches Engagement, so der Tenor, ist ein unverzichtbarer Teil der Lösung. Unverzichtbar sind auch die Zitate von Armutsbetroffenen mit spannenden Ideen: Ja, das wär’s, wenn wir soziale Kälte gegen die Klima­erwärmung temperaturmäßig abgleichen könnten!

Armutskonferenz, Attac, BEIGEWUM:
Klimasoziale Politik – Eine gerechte und
emissionsfreie Gesellschaft
bahoe books 2021, 220 Seiten, 17 Euro