Stimme abgebentun & lassen

Wienwahlen

Wieder einmal stehen Wahlen an, und wieder einmal sind sie Anlass für die Frage: Gehen Sie wählen? Dürfen Sie wählen? Und wenn nicht, wie geht’s Ihnen damit? Die Initiative WahlweXel schafft Abhilfe. Während mit einer Petition (mein.aufstehn.at/p/wahlrecht) für die Ausweitung des Wahlrechts lobbyiert wird, wird am 18. September (10.30 Uhr, Friedrich-Schmidt-Platz 1) an der Rathaus-Rückseite mit aktivistischen Mitteln darauf aufmerksam gemacht, dass in Wien jede 3. Person im Wahlalter nicht wahlberechtigt ist. Und am 3. Oktober schließlich wird zum aktiven WahlweXel aufgerufen – eine rechtzeitig beantragte Wahlkarte wird einer Person ohne Wahlrecht zur Verfügung gestellt, um gemeinsam Demokratie zu üben. Ein Recht, über das man noch nie nachgedacht hat, wird abgegeben. Einmalig, sei hinzugefügt.
Vor sieben Jahren gab es nach einer WahlweXel-Aktion gehörige mediale Aufregung: Ist es Betrug, wenn die Wahlkarte bezogen wird, obwohl die Wähler_innen ins Wahllokal gehen könnten? Wie lässt sich nachweisen, dass eine Wahlkarte unbeeinflusst ausgefüllt wird? Zweifel, die man bei jedem normalen Wahlgang auch hegen könnte. Dass WahlweXel die Lücken der Demokratie nicht still zu füllen versucht, sondern sie lautstark sichtbar macht, ist das Unangenehme und wienerisch Bemeckernswerte an der Initiative. Gesetze, die nicht herausgefordert werden, werden sich nicht ändern. So funktioniert Demokratie.

wahlwexel.org

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