Phettbergs Phisimatenten
Am Gründonnerstag träumte ich, dass ich im Zimmer meines verkauften Elternhauses, wo ich fünf Regalkästen mit lauter Stapeln von Zeitungen und Zeitschriften gestapelt habe – der Theo hat das Haus den Nachbarn, der Familie Pröglhöf, verkauft, und die haben wahrscheinlich alles weggeschmissen – und da gestern in Ö1 zu hören war, dass alles, was wir dann real anstellen, in tiefster Kindheit wurzelt, war ich gestern den ganzen Tag im Nachgrübeln, wo ich denn wohl meine Zeitschriften-Wurzeln habe? Ich komm immer mehr zurück in mein zweites Lebensjahr. Ich war sehr stolz, dass ich schon allein aufs Klo gehen konnte, und mir den Arsch auswischen kann. Gottseidank erschien einmal ein Buch über mich: Die Krücke als Zepter von Klaus Kamolz, wo ich darauf bestanden habe, dass ein Foto vom Misthaufen mit den Hühnern in meinem allerersten Elternhaus erscheint. Und dahinter, musst du dir vorstellen, war die Toilettenanlage, wo alle hingingen, scheißen. Und da wurden alte Zeitungen geviertelt, und damit wurde der Arsch ausgewischt. Kein Mensch hat je von «Klopapier» zu mir gesprochen. Und deshalb darf ich, tiefenpsychologisch betrachtet, wahrscheinlich seit Ewigkeiten hier herein gestionieren! Die Oma meines Halbbruders, Frau Agnes Prem-Paier-Windisch, kochte jeden Tag die Erdäpfeln für die Schweine, daneben war das Klo, und da standen sieben, acht Hasenställe, Hasen sind perfektes Fleisch zum Essen, nicht so wie Hühner, die sind minderwertiges Fleisch de facto. Doch in der «früheren» Zeit wurde Hasenfleisch als an Fasttagen zu essendes Fleisch betrachtet, weil noch nicht erkannt war, welch nahrhaftes und perfektes Fleisch Hasenfleisch ist. Mir hat vor Hasenfleisch immer gegraust, obwohl meine Mama sehr oft an Sonntagen Hasen sorgfältig die Hasenhaut abgezogen hat und das Hasenfleisch sorgsam gebacken hat. Aber ich konnte nie Hasenfleisch essen. Bis heute trau ich mich kein gebackenes Hasenfleisch zu essen. Gebackene Hendl aß ich ohne Ende, aber gebackenes Hasenfleisch nie!