Augustin-Verkäufer Abuchi wurde abgeschoben
Wir sind traurig, wütend und fassungslos. Ende Oktober wurde der Augustin-Verkäufer Abuchi O. überraschend nach Nigeria abgeschoben.
In der Augustin-Ausgabe Nr. 582 haben wir zur finanziellen Unterstützung für seine juristische Begleitung aufgerufen. Der benötigte Betrag kam sehr schnell zusammen, und Abuchi konnte mit Hinweis auf seinen schlechten gesundheitlichen Zustand erneut einen Asylantrag einbringen. Abuchi lebt nicht nur mit posttraumatischer Belastungsstörung und Insomnia, sondern braucht aufgrund eines zu kurzen Beines spezielle orthopädische Schuhe und Dauerbehandlung für die daraus resultierenden chronischen Rückenschmerzen.
Seine und unsere Bemühungen, Eure Unterstützung und die seiner unmittelbaren Freund:innen, der Einsatz der juristischen Begleitung – all das wurde nicht belohnt. Obwohl die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtshofes noch aussteht, zogen die österreichischen Behörden seine Abschiebung durch. Eine zwischenzeitliche Aufhebung des Abschiebeschutzes und die angestrengte Ausstellung des Transfer-Zertifikats durch die nigerianische Botschaft war für diesen unmenschlichen Akt ausreichend.
Mittwoch Früh fand eine spontane solidarische Kundgebung am Flughafen Wien statt, um Passagier:innen auf die Abschiebung per Linienflug aufmerksam zu machen und Abuchi noch einen Brief zu überreichen. Unser Glaube an die Menschlichkeit wurde erneut massiv erschüttert. Nun geht es darum, Abuchis Ankommen in Nigeria möglichst zu erleichtern. Sämtliche Spenden, die noch übrig sind, werden zur Gänze an Abuchi übergeben. Wir danken für Eure Unterstützung und werden weiter berichten. Abschiebungen abschaffen!