(Un)Angemessene Darstellungen von Kriegtun & lassen

Sachbuch: zur Debatte ums HGM

Es ist das älteste Museum Wiens – das Heeresgeschichtliche Museum, kurz HGM. Theophil Hansen, Architekt des Gebäudes, wollte einen Ort zur Darstellung der Geschichte des Krieges seit der Antike schaffen, der auch einen Friedensraum beinhalten sollte. Kaiser Franz Joseph wollte eine Stätte zur Huldigung der kriegerischen Aktivitäten der Habsburger und der k. u. k. Armee. Der Kaiser setzte sich durch. Hansen distanzierte sich vom Endprodukt. Lange galt die Institution im Arsenal als verschlafen, bis sich immer lauter und öfter Kritik am überkommenen Ausstellungskonzept, Kriegsverherrlichung, rechtsextremen Inhalten u. a. regte. Kriege gehören ins Museum. Aber wie?, herausgegeben von Elena Messner und Peter Pirker, sammelt Beiträge von rund 50 Autor_innen, die sich mit unterschiedlichen Fragen zum HGM und der (un)angemessenen Darstellung von Kriegen in Museen auseinandersetzen. Otto Hochreiter, Ljiljana Radonić, Kerstin Kellermann und Andrea Brait schreiben etwa zur Geschichte des HGM, Best-Practice-Beispielen (z. B. MHM Dresden), künstlerischen Interventionen, Visionen.

Elena Messner, Peter Pirker (Hg.):
Kriege gehören ins Museum. Aber wie?
Edition Atelier 2021
344 Seiten, 24 Euro