Untypische Kleinstadtvorstadt

Von Mailand nach Murska Sobota verfrachtet: der Expano-Pavillon (Foto: © Irmgard Derschmidt)

Städte unterm Radar: Murska Sobota

Laut einem Reiseführer gibt es in Murska Sobota nur ein einziges ­erwähnenswertes historisches Gebäude: das Schloss. Immerhin, ergänzen wir ­augenzwinkernd, säumen unzählige Einkaufstempel den Stadtrand. Dabei hat Murska Sobota, das als Zentrum Nordostsloweniens gilt, nur rund 11.000 Einwohner:innen. Woher kommen bloß diese vielen Menschen zum Shoppen!? Es sind auch kaum ausländische Kennzeichen zu sehen.
Im Stadtzentrum ist es hingegen angenehm ruhig – und grün, denn der Schlosspark dominiert hier. Das eingangs erwähnte Schloss, in dem ein Heimatmuseum untergebracht ist, wirkt einladend, doch anziehender ist für uns das Parktheater. Ein Gebäudejuwel aus den 1950er-Jahren, das ursprünglich als Kino errichtet worden ist. 2012 wurde es stiltreu zu einem Kulturzentrum erweitert, wo etwa alljährlich Front@, ein Festival für zeitgenössischen Tanz, stattfindet (heuer vom 28. bis 31. August; www.flota.si/fronta/2024).
Für den Hingucker von Murska Sobota begeben wir uns rund zwei Kilometer in den Süden – in eine dystopische Gegend zwischen Zementwerk und Autobahn, zum Soboško jezero, einem künstlichen See. An seinem Westufer wurde der Slowenien-Pavillon, nachdem dieser Prachtbau aus Holz auf der Expo 2015 in Mailand ausgedient hatte, wieder errichtet. Als Expano-Pavillon lädt er nun Besucher:innen zu einer sehr gelungenen interaktiven (virtuellen) Tour durch die Region Prekmurje ein. Fazit: Für eine Kleinstadt bietet Murska ­Sobota Außergewöhnliches.

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