Hinter die Dinge schauen

Augustinerin Veronika Krenn

Seit ungefähr fünf Jahren schreibe ich für den AUGUSTIN. Ich kannte die Zeitung schon länger und dachte immer: coole Artikel. Und auch von einer ganz anderen Perspektive, als man sonst kennt. 

Foto: Ruth Weismann

Was dazu kommt: Es ist nicht immer einzuschätzen, was drin steht, manchmal findet man überraschende Positionen. Das taugt mir. Als freie Journalistin schreibe ich für verschiedene Medien hauptsächlich über Theater (nachzulesen in diesem AUGUSTIN auf Seite 28).

Daneben betreue ich ein Social Network für Auslandsösterreicher_innen, und da gibt es auch ein Auslandsösterreicher_innen-Journal. Eigentlich sind die Social-Media-Sachen nicht so meines, aber meine Aufgabe ist es, für die Leute Dinge zusammenzuschreiben, die sie betreffen könnten, auch Kultur und Politik. Insoferne mag ich es, weil es thematisch gemischt ist. Sonst bin ich lieber etwas altmodisch, ich lese gerne auf Papier. Der Einfachheit halber liest man natürlich Artikel am Handy, aber ich bin Haptikerin, ich lese gerne ein Buch oder habe eine Zeitung in der Hand. Es ist mir lieber, wenn ich etwas angreifen kann.

Zum Theater kam ich, weil ich Schauspiel studiert habe und danach Theater-, Film- und Medienwissenschaften und Publizistik. Ich dachte mir, Schauspielerin sein, das ist mir eigentlich zu prekär, aber die Sachen, die ich nachher gemacht habe, waren dann auch alle prekär. Es entspricht mir aber, denn ich analysiere irrsinnig gerne, und fürs Schauspielen hat mir vermutlich gefehlt, dass ich mich einfach reinlasse. Darum wollte ich auch wieder studieren, weil mich interessiert hat, wie funktioniert das, was steht dahinter. Am Theater selber hätte mich Dramaturgie mehr interessiert. Ich habe schon dazwischen gespielt auch, in der Drachengasse, im Rabenhof, im WUK und so. Aber habe es nie als Beruf verfolgt. Im Theater-Hintergrund habe ich auch gearbeitet, Regieassistenz, Presse, Dramaturgie. Was die Kulturpolitik betrifft, die scheint mir eher planlos und nur für kurze Perioden denkend. Denn in der Off-Szene ist es schwierig. Arbeiten und Geld verdienen in dem Bereich ist nicht einfach, und wenn die Leute nicht kontinuierlich arbeiten können, dann frage ich mich schon, wie nachhaltig das ist.

Was ich noch mache: Ich bin Kulturbuddy beim Verein Neustart, für Leute, die in Bewährungshilfe sind. Im Kulturbereich ist man doch meist unter bestimmten Leuten, ich wollte gerne mehr mit Menschen außerhalb dieser Szene in Kontakt kommen. Mit normalen Menschen halt. Wir planen da Kultursachen, wir gehen in Filme, ins Theater, ins Museum und so weiter. Ich finde es immer interessant, unterschiedliche Leute zu treffen. Das ist unter anderem auch das, was mich am Journalismus so interessiert: Leute kennenlernen und hinter die Dinge schauen.

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