Vorbild Friederike Mayröckertun & lassen

Augustinerin Claudia Christine Magler

Ich habe immer schon gerne geschrieben, als Kind war ich ein Tagebuchfreak. Mit 15 plagte mich Liebeskummer, jeden Tag tröpfelte mein Schmerz auf Wort und Papier. Es wurde eine dicke Mappe. Mit 17 habe ich mir das Ziel gesetzt, einen Foto-Gedichte-Band herauszugeben, und dieses Ziel verfolge ich seitdem. Wobei ich sagen muss, wenn ich meine Fotografierphase habe, dann fällt mir das Schreiben schwer und umgekehrt. Ich kenne auch Schreibblockaden. Aber wenn ich im Flow bin, geht es so dahin. Ein großes Vorbild ist Friederike Mayröcker. Die fasziniert mich.
Dass ich Texte und Fotos im Augustin veröffentliche, kam so: Ich habe auf der Katholischen Medienakademie eine Fortbildung gemacht, und dort hat eine Teilnehmerin gesagt, sie hat sich beim Augustin beworben. Ich habe mir keine großen Chancen ausgerechnet, aber ich habe eine Auswahl meiner Bilder und Gedichte geschickt, und es hat geklappt. Ich habe mir vorher schon immer wieder den Augustin gekauft, weil er mir ganz einfach taugt und weil ich finde, dass dort eine hohe Schreibqualität herrscht und nicht ein Konformjournalismus. Noch dazu die Idee, den Augustinverkäufer_innen die Hälfte vom Verkaufspreis zu geben. Und mir gefällt auch, dass es eine politische Komponente beim Augustin gibt und eine sozialkritische, und dann kommt der dichter innenteil noch dazu – wie man das in einer Zeitung verpacken kann. Das gibt es eigentlich sonst in keiner Zeitung.
Ich bin eine Burgenländerin, aus Unterrabnitz, ein kleines Nest im Bezirk Oberpullendorf. Ich fahre auch immer wieder dorthin zu meinen Eltern und zu meinen Schwestern. Ich habe die Handelsakademie abgeschlossen, dann Wirtschaftspädagogik studiert, aber knapp nicht fertig gemacht. Danach habe ich mich über BWL und Wirtschaftspsychologie getraut und auch abgeschlossen. Durch die HAK bin ich so eingleisig geprägt worden. Ich habe geglaubt, es gibt nur die Wirtschaft für mich, obwohl: Ich bereue es nicht. Jetzt in der Bildungskarenz habe ich unter anderem das Diplom in der Kräuterpädagogik-Ausbildung gemacht, ein wenig die Gebärdensprache gelernt. Ich arbeite gern mit Menschen, weil ich ja Trainerin bin, auch Jugendtrainerin war. Nur manchmal habe ich Ausbruchsgedanken, in den Wald, eine Hütte bauen, als Selbstversorgerin. Die Kräuterpädagogik ist eine Materie, in die ich tiefer eintauchen möchte. Wo ich gern Führungen machen würde, denn auch jetzt bietet die Natur eine Show.

Protokoll: Jenny Legenstein