Trotz Reform der angestammte Platz: der AUGUSTIN-Kalender 2021
Es wurde Zeit für eine Überarbeitung des AUGUSTIN-Kalenders in seinem mittlerweile achtzehnten Erscheinungsjahr. Nach langer und heftiger interner Diskussion zwischen der konservativen Wand- und der umstürzlerischen Tischkalenderfraktion setzte sich schließlich erstere durch. Somit besteht auch kein Anlass, der Ausgabe 2021 einen komplett neuen Platz einräumen zu müssen. Eventuell sind leichte Adaptierungsarbeiten an der Trägerwand nötig, denn das Format ist nun hoch (ein Zugeständnis an die Umstürzler_innen). Eine Erneuerung betrifft auch das Kalendarium, das erstmals Freiräume für die allerwichtigsten Notizen, wie z. B. die Auftrittstermine des Stimmgewitter AUGUSTIN, bietet.
Hingegen unverrückbar ist die Urheber_innenschaft der beigesteuerten Fotos: AUGUSTIN-Kolporteur_innen sind mit Einwegkameras, fallweise auch mit Smartphones, ausgestattet herumgezogen, um ihre Sicht auf den öffentlichen Raum festzuhalten. Sie bewiesen dabei ein Gespür für (kommende) politische Debatten, wie etwa jene über das Thema Radfahren, das in Wien noch zum Zankapfel zwischen Rot und Grün werden sollte. Folglich zieren Fahrräder nicht nur ihres aktionistisch-künstlerischen Potenzials wegen das Cover. Unmittelbar darauf, dem Jännerblatt, sind weitere Zweiräder, nämlich in der Funktion als Packesel, zu sehen. Wenn auch in motorisierter Ausführung, stehen diese als unmissverständliches Symbol für prekarisierte Arbeit am unteren Level.
Genug gespoilert, hin zu den Projektverantwortlichen: Von Christian Schallenberg (Die Kalendermacher) stammt nicht nur die Idee zum AUGUSTIN-Kalender, er begleitet diesen auch seit Beginn an und wird dabei von Isabella Novak tatkräftig unterstützt. Ein herzliches Dankeschön den beiden, die selbst im achtzehnten Jahr noch nicht müde geworden sind, eine Kalenderreform anzugehen.
Der AUGUSTIN-Kalender 2021 ist ab Mitte November, solange der Vorrat reicht, erhältlich. Er kostet 5 Euro, davon bleiben 2,50 Euro der_dem Verkäufer_in.