Eine Frage an … den Tierarzt Johannes Reif
Im Laufe von Jahrtausenden von Jahren entwickelten Tiere wichtige Fähigkeiten, damit sie in der Natur überleben können. Ziegen fressen am liebsten Blätter von Büschen und Bäumen und leben meist in bergigen Regionen. Um die besten Blätter zu finden, müssen sie schon mal über steile Felsen klettern. Die Natur hat den Ziegen dafür zwei Klauen pro Fuß gegeben. Diese haben hartes Horn außen am Rand, mit dem sie sich in den Steinen festhaken können. Die Sohle und der Ballen innen hingegen sind eher weich. Sie sorgen dafür, dass die Ziegen immer weich landen und sich ihre Füße an den Boden anpassen. Wenn eines ihrer Beine mal ins Rutschen kommt, verkeilen sich die Klauen schnell. Außerdem haben Ziegen relativ kurze Beine und deswegen einen niedrigen Schwerpunkt. Das ist gut für das Gleichgewicht. All das führt dazu, dass Ziegen recht gute Kletterakrobatinnen sind. Ein Beispiel dafür sind Ziegen in Marokko, die in der Wüste auf Bäume klettern, um dort Blätter und Früchte zu fressen. Ein anderes atemberaubendes Beispiel sind Steinböcke in Norditalien, die an einer fast senkrechten Mauer eines Staudammes in großer Höhe klettern.
Johannes Reif: Ich bin in Oberösterreich auf einem Bauernhof aufgewachsen. Nach der Schule studierte ich Tiermedizin und betreibe heute eine Tierarztpraxis. Neben Rindern, Schweinen und Schafen beschäftige ich mich als «Landtierarzt» auch mit der Ziege. Die nennen wir bei uns in Oberösterreich übrigens «Goas».■
«Eine Frage an …» stellte Theresa-Marie Stütz