«Menschen, die nicht dem vorherrschenden Normensystem entsprechen, sind stärker von Gewalt betroffen» liest man auf der Webpage www.gewaltinfo.at unter dem Punkt Gewalt und Missbrauch an Menschen mit Behinderung.Die passiert, so liest man weiter, vermehrt im öffentlichen Raum, konkret physisch oder durch offensichtliche Geringschätzung. Aber auch in Pflegeeinrichtungen oder zu Hause erleben Menschen mit Behinderung Gewalt. Wie man dagegen aktiv werden kann, das fasst nun eine Internetseite und die Broschüre über Gewalt vom Verein «bidok: behinderung inklusion dokumentation» zusammen. Diese wurde extra von und für Menschen mit Lernschwierigkeiten gestaltet, ist also in leichter Sprache und – da nicht alle Zugang zu Computer und Internet haben – auch zum Ausdrucken downloadbar. Kurz, verständlich und auf das Wesentliche reduziert und ohne relevante Informationen auszulassen wird in neun Kapiteln erklärt, was Gewalt ist, welche Formen es gibt (körperliche, seelische, sexuelle, strukturelle), warum Menschen mit Behinderung mehr Gewalt erfahren und was man dagegen tun kann: «Gewalt ist: Jemand macht etwas mit Ihnen. Es ist nicht angenehm für Sie. Sie wollen das nicht» – so definiert die Broschüre Gewalt. Um den abstrakten Begriff konkreter zu machen, werden Beispiele angeführt, etwa: «Ein Busfahrer schreit Sie an. Sie fühlen sich nicht gut dabei.» Und «Ein Lehrer zieht sie an den Haaren, das tut ihnen weh», aber auch: «Ihr Freund spricht mehrere Tage nicht mit ihnen. Sie kennen sich nicht mehr aus.» Als erster konkreter Tipp, was man dagegen tun kann, wird das Darüber-Sprechen mit einer vertrauten Person empfohlen: «Reden Sie darüber!» Die Internetseite selbst ist ebenfalls in leichter Sprache gehalten und bietet noch mehr wichtiges Material, etwa eine interaktive Österreichkarte mit Adressen von Beratungsstellen, ein Video über Gewalt und den Link zu www.suse-hilft.de, einer Seite, die sich speziell dem Stärken von Mädchen und Frauen mit Behinderung widmet.