Wer ist wir? Plädoyer fürs Menschseintun & lassen

Sag mir nicht, wer ich bin,

wenn du noch nie mit mir gesprochen hast.

Mit diesem Satz begegne ich dem Menschenhass.Seitdem ich nach Deutschland und weiter nach Österreich umgezogen bin.

Dabei weiß ich ehrlich nicht sicher, wie sich dieses Gefühl zu nennen hat.

Wenn man mir sagen will, ohne mich zu kennen, wer ich bin.

Manche nennen es Rassismus, andere Fremdenfeindlichkeit,

die Menschheit in Schwarz und Weiß zu teilen.

In Berlin sagte einer zu mir:

Wir sagen zwar Schwarz zu Dunkel- oder Dunklerhäutigkeit,

sage du aber bitte nicht Schwarz zu dir selbst.

Das ist ein Begriff der Minderwertigkeit.

Selbst wenn wir Schwarz sagen würden

zu dir.

Dann fragte ich zurück: Wer ist dieses Wir?

Sind wir nicht die Menschheit?

Und bis dahin dachte ich über mich selbst,

ich wäre Teil von diesem «Wir».

Denn was heißt es sonst: integrieren.

Würde ich mich von euch abgrenzen,

abseits leben wollen, von eurem «Wir».

Frage mich, fuhr ich fort, wer ich bin,

und ich werde erkennen, wer du bist.

Dann erwidere ich: Ich bin, wer du bist.

Ein Mensch.

Samt Fleisch und Blut und einer Geschichte.

In vielen Schichten.

Wie jeder Mensch ist.

Sei doch einfach, was du bist.

Ein Mensch

Dann wäre ich nicht anders.

Außer vielleicht nach außen hin.

Wie jeder Mensch ist.

Sag mir nicht, wer ich bin,

wenn du noch nie mit mir gesprochen hast.

Sonst verrate ich dir nicht, wer ich bin.

Wenn du jedoch an mir interessiert bist,

fange ich an mit: Mein Name lautet Clément

Ich komme aus Benin.

Und ich träume überall davon,

von Menschen wie dir zu lernen.

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