Die Einschätzung von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft ist immer mit der eigenen Erlebniswelt verbunden. Wer vier Jahre alt ist, erlebt das Warten auf den nächsten Geburtstag als quälend lang, es dauert ja auch ein Viertel der Lebenszeit. Für einen 50-jährigen sind es nur zwei Prozent.
Die meisten Menschen stellen Jahr für Jahr einen zunehmenden Mangel an Zeit fest. Für wie knapp wir Zeit halten, liegt aber nicht nur in der Natur des Menschen und seiner Umwelt, sondern auch in unserer modernen Gesellschaft begründet. Wettbewerb, Wachstum, innovative Technologien, Effizienz, Leistung, Beschleunigung sind nur einige Schlagworte, die eine fortschreitende Ökonomisierung aller Lebensbereiche beschreiben.
Viel zu oft ist das auch von Werbung geförderte Gefühl, etwas zu versäumen oder zu brauchen, stärker als die Frage: Was ist mir wirklich wichtig, was möchte ich erleben? Moderne Technik liefert ein sehr gutes Beispiel: Viele technische Entwicklungen könnten oder sollten befreiend wirken, indem sie uns unangenehme, anstrengende Arbeiten abnehmen. Anstatt jedoch die freigewordene Zeit zu genießen, stopfen wir die gewonnene Zeit mit einer stetig steigenden Anzahl an anderen Optionen voll. Smartphones oder diverse Social Media Tools sind zugleich zeitraubende wie praktische Technikspielzeuge, um nur zwei Innovationen der letzten Jahre zu nennen.
Kurz: Unsere Gesellschaft ist durch und durch auf Steigerung ausgelegt, aber das Einzige, was wir nicht steigern können, ist Zeit, und die wird knapp.
AugustinTV stellt die Frage: Wie empfinden Menschen in verschiedenen Lebenslagen Zeit, und welche Möglichkeiten bietet Sie Ihnen? Inwiefern stehen Begriffe wie individuelle Freiheit und Souveränität in einem Zusammenhang mit Zeit, und welchen Einfluss hat unser gesellschaftliches System darauf? Welches Bild entsteht, wenn Menschen aus konträren sozialen Lagen über Themen wie Alltag, Beziehungen, Arbeit, Selbstbestimmung und Freiheit sprechen?
Zu sehen bei AugustinTV am 2. April 2015 um 21 Uhr auf Okto!