Wiener Bettlerinnen-Mythen und deren Richtigstellung, erstellt von der Katholischen Aktion Wientun & lassen

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Mythos: Hinter den Frauen, die in Wien betteln, steckt eine organisierte Mafia.

  • Der überwiegende Teil der bettelnden Frauen kommt aus einer ganz bestimmten Region in Rumänien. Die betroffenen Frauen (und Familien) sind untereinander entweder verwandt, verschwägert oder jedenfalls durch langjährige Bekannt- oder Freundschaften verbunden. Nicht richtig ist, dass die in Wien bettelnden Frauen systematisch durch Nötigung oder mit Gewalt zum Betteln angehalten werden und dass die erbettelten Gelder von Hintermännern abkassiert werden. Die erbettelten Gelder kommen allein den betroffenen Familien zu Gute.

Mythos: Es gibt Männer, denen die Frauen mehrmals am Tag das Geld abliefern müssen.

  • Es kommen manchmal auch Ehemänner, Lebensgefährten, Väter und Brüder der Frauen nach Wien. Sie werden bisweilen dabei beobachtet, von den Frauen Geld einzusammeln. Die Frauen geben ihnen das Geld, damit es die Polizei nicht bekommt, die den Bettlerinnen bei jeder Verhaftung das gesamte erbettelte Geld abnimmt.

Mythos: Die kleinen Kinder sind mit Medikamenten ruhig gestellt, damit sie so lange bei ihren Müttern still sitzen.

  • Bisher konnte auch durch amtsärztliche Untersuchungen eine solche Praxis nicht nachgewiesen werden.

Mythos: Die Kinder werden als Blickfang missbraucht, weil die Menschen dann mehr spenden.

  • Die Mütter nehmen ihre Kinder auch mit, weil sie wissen, dass sie dann mehr Spenden bekommen. Mehr Geld bedeutet aber auch für die Kinder ein besseres Leben in ihrer Heimat, weil dann der Lebensunterhalt (Nahrungsmittelversorgung, Unterkunft) besser gesichert ist. Dieser Kindermitleidseffekt wird übrigens auch von österreichischen Spendenorganisationen bei deren Plakatwerbung eingesetzt.

Mythos: Die bei den Frauen befindlichen Kinder sind nicht ihre eigenen Kinder.

  • Die Frauen sind in der Regel die Mütter der von ihnen mitgeführten Kinder, bzw. deren Tanten oder Großmütter. Uneheliche Kinder können auch den Namen des Vaters tragen.

Mythos: Die Stadt Wien kennt sich in der Bettlerszene aus und versucht den Menschen aktiv zu helfen.

  • Mit den Bettlerinnen hat in den letzten Jahren niemand aktiv Kontakt aufgenommen. Es wurde nur versucht, sie unter sehr weiter Auslegung des Gesetzes und teils mit nicht erlaubten Handlungen (Eintrag des Wortes Bettlerin in rumänischen Pässen) an ihrem Recht zu betteln zu hindern.
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