Wo sind die Verkäufer_innen hin?tun & lassen

wos is los ... beim Augustin

«Ich bin von der Nussdorfer Straße bis zum Schottentor gegangen und habe keinen Verkäufer gefunden», schreibt uns ein verzweifelter Leser. Eine Stammkundin will wissen, warum am Stephansplatz nicht wie gewohnt die freundliche Verkäuferin aus Georgien steht. Jemand ruft an und braucht «sofort» einen Augustin, «aber auf der ganzen Landstraßer Hauptstraße ist niemand!» Wo sind die Verkäufer_innen hin? Die Antworten darauf sind so divers wie ihre Lebensrealitäten, aber eines gilt momentan für alle: Corona verunsichert die Menschen auf der Straße, und das Covid-Management der verschiedenen Regierungen macht es für Marginalisierte und noch mehr für Pendler_innen zwischen den Ländern äußerst schwierig, «ganz normal» zu arbeiten und verlässlich für die Kundschaft da zu sein. Ist die Grenze offen oder zu, wie viel Kund_innenkontakt ist ok, was ist im öffentlichen Raum erlaubt, erwünscht, verboten? Schwer ist es vor allem für jene, denen die Kundschaft selbst abhandengekommen ist: die Verkäufer_innen, die in Abendlokalen verkaufen. Deren Arbeitsplatz ist vorübergehend geschlossen, sich in der Krise einen alternativen Standplatz zu etablieren, gleicht einem Kunststück. Mit der Unterstützung von Ihnen, der treuen Stamm- und der neugierigen Laufkundschaft, werden sie aber auch das schaffen.