wos is los … beim Augustintun & lassen

Das Gegengift

Hannover sei überraschend schön. «Schöner als ich dachte», meint Kathrin Gräble. «Es ist sehr grün und sehr nett», bestätigt Claudia Poppe den Eindruck ihrer Kollegin. Den Ruf Hannovers, Deutschlands hässlichste Stadt zu sein, können die beiden AUGUSTIN-Mitarbeiterinnen jedenfalls gar nicht bestätigen. Von 17. bis 20 Juni besuchten sie die niedersächsische Hauptstadt, um am internationalen Straßenzeitungstreffen (INSP* Summit 2019) teilzunehmen. Kathrin (soziale Arbeit) und Claudia (u. a. Social Media und Strawanzerin) brachten aus Vorträgen, Workshops, Diskussionen und persönlichen Gesprächen – sie bestätigen auch die bekannte «Konferenzregel», dass der spannendste und informativste Austausch oft informell etwa in Kaffeepausengesprächen stattfindet – jede Menge Ideen, Info und Inspiration mit. Die Kürze der Spalte bedingt, dass hier nur ein Bruchteilchen davon Eingang findet.
«Print is dead. Lang leben die Straßenzeitungen!» – unter diesem Titel hielt Bastian Pütter, Chefredakteur der Dortmunder bodo, sein Eingangsreferat über die Zukunft von Straßenzeitungen. Sein Fazit: Die Begegnung auf der Straße, der Austausch zwischen Menschen ist immer wichtig, das wird es auch in Zukunft geben und damit auch Zeitungen wie die bodo, The Big Issue, Surprise und auch den AUGUSTIN.
Mit Fake News und Filterblasen befasste sich Orit Kopel in ihrem Vortrag. Die Mitgründerin der Nachrichtenplattform WikiTribune plädiert dafür, dem Reiz, durch reißerische Schlagzeilen möglichst viel Aufmerksamkeit (im Netz) zu erreichen, nicht zu erliegen. Oberflächlichkeit und Falschinformation muss medial etwas entgegengehalten werden: nämlich gut recherchierte, wahre und echte Stories. Als alternative Medien könnten gerade Straßenzeitungen eine wichtige Rolle als Gegengift zu Fake News und Hassbotschaften im Internet spielen.
AUGUSTIN als Antidot!

*International Network of Streetpapers: insp.ngo