Die Antwort lautete: F13
Dieser September bietet wieder die mythologisch aufgeladene, oder aus der Perspektive des AUGUSTIN betrachtet, feierliche Kombination aus einem 13. des Monats und einem Freitag. Dieser besondere, kurz als F13 titulierte Tag mausert sich zum urbanen Volxbrauch von und für Menschen, denen mangels Konsumkraft der öffentliche Raum entzogen wird oder die gesellschaftliche Diskriminierung erfahren. Vollzogen wird diese Brauchtumspflege immer aktionistisch, das heißt, die Grenzen zwischen künstlerischer und sozialer Agitation verschwimmen dabei. Im diesem Sinne wird heuer am Praterstern ein «öffentliches Versuchswohnzimmer, in dem nur das Gesetz der Solidarität gilt», eingerichtet.
Der F13 wurde erstmals 2002 proklamiert, auf Basis der vorangegangenen Freifahrtaktionen Richtung Rathaus, bei denen von AUGUSTIN-Kolporteur_innen und -Mitarbeiter_innen die kostenlose Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel für Obdachlose gefordert worden ist. Die damals zuständige Stadträtin Brigitte Ederer hatte darauf zwar mit einer Einladung zur Arbeitsgruppe für einen «einkommensabhängigen Begünstigungsausweis» eingeladen, doch das ist der AUGUSTIN-Fraktion entschieden zu wenig gewesen. Man hielt am aktionistischen Protest fest und lud andere Initiativen ein, über die Freifahrtforderung hinaus den F13 mitzuentwickeln.
Seit 2002 konnten somit dutzende Feiertage – ein- bis dreimal im Jahr ergibt sich die Konstellation Freitag, der Dreizehnte – für Marginalisierte ausgerufen werden, wobei jener im Februar 2009 in besonderer Erinnerung des kollektiven F13-Gedächtnisses geblieben ist: Um 13.13 Uhr sendete Radio Orange den Donauwalzer für einen Protesttanz gegen die Vertreibung von Obdachlosen in der Halle des Bahnhofs Praterstern. Also jener nicht-kommerzielle Radiosender, der am 13. September im Fluc am Praterstern ab 19 Uhr seinen 21. Geburtstag feiern wird – mit bestimmt vielen Gästen des «öffentlichen Versuchswohnzimmers».
13. September ab 15.30 Uhr
Praterstern, Vorplatz
f13.at
