Augustin 599

Kleine große Sache

Gerade gehen die Wiener Festwochen über die große Bühne und ich besuche die kleinen Theater in der Stadt», merkte Redaktionskollegin Ruth Weismann neulich an, als wir den Seitenspiegel für diese Ausgabe besprachen. Schlechtes Timing? Könnten wir – und auch Sie – durchaus meinen. Tun wir aber nicht, und wir können nur hoffen, Sie auch nicht. Denn gerade das macht den Augustin aus: dorthin schauen, wohin sonst wenig Aufmerksamkeit gerichtet ist. Kommt Ihnen unsere Zuwendung an das Programm der Wiener Festwochen knapp vor, bedeutet dies jedoch alles andere als Kritik am Kulturfestival: ­große Empfehlung!
«So viel los, und so wenige Seiten» – das ist ständiger Begleiter in unserer Redaktion. Auch wenn Sie diesmal eine Augustin-Ausgabe in den Händen halten, die wesentlich umfangreicher ist als sonst: 24 Seiten davon, mittig beigefügt, sind eine bezahlte Partner:innenbeilage vom Verein für offene Jugendarbeit Juvivo; ein Angebot an Kultur- und Sozialinitiativen, die sich inhaltlich durch eine Nähe zu Augustin-Themen auszeichnen und zu einem «freundschaftlichen» Tarif angeboten werden. Bei Interesse finden Sie mehr Informationen dazu auf unserer Website.
Welche Bühnen Kollegin Ruth abseits der großen Theaterhäuser mit Fotografin Jana Madzigon in Wien besucht hat, erfahren Sie ab Seite 6.
Nicht gerade klein noch um die Ecke ist die Ausstellung Wie Strassenzeitungen Leben verändern in Bern, organisiert von der Schweizer Straßenzeitung Surprise anlässlich des 30-jährigen Jubiläums vom Internationalen Netzwerk der Straßenzeitungen. Kuratorin Rebecka Domig teilt auf Seite 14 mit, was es bedeutet, eine Schau zu machen, die Menschen in den Mittelpunkt stellen soll, ohne sie «zur Schau zu stellen».
Noch ist der Augustin in seinen 20ern, die Vorbereitungen für den 30. Geburtstag nächstes Jahr laufen aber bereits auf Hochtouren. ­So viel können wir verraten: Klein werden wir es nicht halten. ­Denn Leben verändern – und ein Stück weit auch die Welt –, ist eine große ­Sache.

Text: Sónia Melo

Coverfoto: Jana Madzigon

Ein roter Faden

Augustinerin Oksana Maslova

Für die Innsbrucker Straßenzeitung 20er schrieb ich Essays. Sónia Melo vom ­Augustin gefielen die und sie schlug vor, dass ich ein Essay für den Augustin schreibe. Ich schrieb über meine Heimatstadt Odesa und die Zerstörung durch den Krieg (Augustin … weiterlesen

Was mein Kind behindert

Eing’Schenkt (5. Juni 2024)

Isabella ist ein süßes Baby und der ganze Stolz ihrer Eltern Romana und Markus. Das Mädchen entwickelt sich gut, bis plötzlich manches an ihrem Wachstum stoppt. Die fehlende Lautsprache und auch der Umstand, dass Isabella ihre Hände nicht sinnvoll ei… weiterlesen

Mach k(l)ein Theater!

Kleinbühnen. Rund 30 Theaterhäuser, die nicht groß sind und oft unter dem Radar der allgemeinen Aufmerksamkeit fliegen, sind über die ganze Stadt verteilt. Als kulturelle Nahversorger:innen haben sie eine wichtige Funktion.

Menschen, die ohne Subv… weiterlesen

Careleaver: mit 18 ganz allein

Im Durchschnitt ziehen Österreicher:innen mit 25 Jahren von zu Hause aus. Wer in einer Einrichtung der Jugendhilfe wohnt, muss diese meist mit 18 verlassen und ist plötzlich auf sich allein gestellt. Was brauchen Careleaver für einen besseren Übergan… weiterlesen

Line

.aufzeichnensysteme (Juni 2024)

www.aufzeichnensysteme.net

 

aufzeichnensysteme ABC für Feinspitze – eine alphabetische Edition
Eröffnung am 11. 6., 18 Uhr, eSeL REZEPTION, Museumsquartier Wien (bis 22. 7.)
& keine maut für .aufzeichnensysteme am 17. 6., 19 Uhr, Al… weiterlesen

Weiße Prognosen

Speakers‘ Corner (5. Juni 2024)

1993 sagte mir ein kluger Mann (er war wirklich klug): «Wir steuern Richtung Mittelalter oder sind vielleicht schon mittendrin.» Nachgedacht, Nachtgedanken: zwischen Hightech und Leichen zum Frühstück, Kriegen und Regenbogen, Männern in ­jedem Kostüm… weiterlesen

Auswege einer Frauengeneration

Roman

Die Autorin Eva Geber engagiert sich seit Jahrzehnten in der femi­nistischen Bewegung und widmete sich der Wiederentdeckung ­ihrer frühen Protagonistinnen. Mit ihrem ­Roman Hélène – Befreiung ins Irrenhaus legt sie nun ein sehr persönliches Buch vor…. weiterlesen

Am Stand der Zeit

Die Ständer sind vorbereitet. Heute, irgendwann in der langen Nacht, werden die Taschen mit Zeitungen befüllt, und morgen, in aller Früh, können die Weltnachrichten entnommen werden.

Es ist eine Routine da, eine Wiederholung der Abläufe, ­viele we… weiterlesen

Sommer-Hoffest: Die guten Kräfte sammeln sich

Wos is los … beim Augustin? … im Juni 24

«Heben Sie hoch das Bein, treten Sie ein …» Der Augustin öffnet wieder seine Pforten und lädt zum Sommer-Hoffest. Das Programm ist so farbenreich wie der Augustin selbst. Neben festen und flüssigen Leckerbissen gibt es unterhaltsame Einblicke in den … weiterlesen

Kafka auf der letzten Seite

Magdalena Steiner malt

Franz Kafka starb vor 100 Jahren am 3. Juni an Tuberkulose in einem Sanatorium in Kierling bei Klosterneuburg. Der Prager Schriftsteller wurde nur 40 Jahre alt, bekannterweise errangen ­Kafkas Schriften (Romane, Erzählungen, posthum veröffentliche Fr… weiterlesen

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