Augustin 279 - 08/2010

Wir haben Geburtstag. Schenkt uns Lieder.

Seit 15 Jahren kann der Augustin dank seiner VerkäuferInnen und LeserInnen im rauhen Wind auf Wiens Straßen bestehen. Nach bald 300 Zeitungsausgaben, über 1000 Radiosendungen, 10 Jahren Stimmgewitter Augustin, 5 Jahren Augustin TV und rund 3.600 Menschen, die über die Jahre hinweg den Augustin verkauft haben, freuen wir uns über Geschenke!Zum Beispiel über eine Darbietung am Augustin-Geburtstagsfest, dass am 6. Oktober mit Live-Acts wie Stimmgewitter Augustin & Seven Sioux, Ja, Panik, Kollegium Kalksburg und First Fatal Kiss im Wiener Flex über die Bühne gehen wird.

Und weil nicht ewig Zeit ist zwischen Livemusik, Essen von HaubenköchInnen, Festrede und DJ-Sets, wählt eine 5-köpfige Jury aus allen eingesendeten Geschenkvorschlägen drei aus, auf deren Aufführung sich die Festgäste jetzt schon freuen dürfen!

Gewünscht sind Lieder, Texte oder Performances, die maximal 3 Minuten dauern. Eine 5-köpfige Jury wählt drei Beiträge aus, die beim Geburtstagsfest live dargeboten werden. Die Jury-Mitglieder: Elfriede Gampmeier, Augustin-Verkäuferin; Israel Baramula, Augustin-Verkäufer; Kerstin Kellermann, freie Mitarbeiterin; Helmut Neundlinger, freier Mitarbeiter.

Form der Einsendungen: Lieder als mp3, auf CD oder Audiokassette; Texte als Email, Fax oder Brief; Performances auf DVD.

Alles an:

Augustin Verein Sand&Zeit

Reinprechtsdorferstraße 31/Hof

1050 Wien

Mail: gewinnen@augustin.or.at

Fax: 01/587 87 90-30

Einsendeschluss: 1. September 2010

Die EinsenderInnen werden bis 22. September 2010 über die Auswahl der Jury verständigt.

Wie viele Fakten vertragen Lesende?

Eine kleine Einführung in das Handwerk des Journalismus gefällig? «Nicht alles berichten, sondern mit Blick auf die Lesenden auswählen. Welche Information ist für Lesende die wichtigste Mitteilung? Wie viele Informationen und wie viele Fakten vertragen Lesende?» Wir zitieren hier einen Leitfaden für «richtigen Journalismus». Damit fängt der übliche wirklichkeits-verschleiernde Journalismus an: mit dem Ausklammern von Fakten, die die Lesenden vermeintlich nicht ertragen. Und womit endet er? Mit der Erfindung von «Fakten», die an die Stelle der wirklichen, aber «unerträglichen» Tatsachen treten. Der Satz «Organisierte Bettlerbanden treiben zusehends ihr Unwesen» ist so ein erfundenes Faktum. Eine gefährliche Erfindung: sie verleiht der Hetze gegen BettlerInnen aus den Arbeitslosigkeitszonen Osteuropas eine argumentative Basis. Möglicherweise haben Sie schon die violetten Plakate gesehen, die auf manchen Auslagenscheiben kleben. Den KundInnen wird darin geraten, Bettelnden nichts zu geben. Es handelt sich um eine Initiative der Wirtschaftskammer. Der zitierte Satz mit dem erfundenen Faktum stammt aus dem Begleitschreiben zu dieser Denunzierungskampagne. Mehr darüber in diesem Blatt.

Sollte der Augustin einmal die Wirtschaftskammer übernehmen, würden wir den Kammermitgliedern raten, eine Idee aus dem 27er Jahr aufzugreifen. Nämlich Gratis-Münzautomaten für BettlerInnen vor ihren Auslagen aufzustellen. Der Tipp ist nicht ganz unernst gemeint, wie Sie gleichen sehen werden…

Fonds der Sozialen Kälte am Werk

Und jetzt der Beitrag der Wirtschaftskammer zum Arme-Leute-Denunzieren

Sie wollen ein konkretes Zeichen setzen gegen die Ausbreitung sozialer Kälte in Wien? Ein Vorschlag: Boykottieren Sie Geschäfte, die in diesen Tagen ihre Auslagen mit violetten Plakaten «dekorieren», auf denen Sie davor gewarnt werden, Bettler zu unt… weiterlesen

Potemkinsche Sicherung

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Der russische Fürst Potemkin hat, so heißt es, der Zarin Katharina auf einer Inspektionsreise durch die Krim nur blühende Dorfattrappen gezeigt. Potemkinsche Dörfer schauen auf den ersten Blick also ganz passabel aus, verbergen aber, was sich eigentl… weiterlesen

Gedichte von Andreas Kleinhansl

Auf einen Berg gehen

Steil geht es nach oben,
wir müssen unsere Muskeln
anstrengen, atmen, gehen.
Aber es kann auch schön sein.
Als Belohnung gibt es die Aussicht,
Sonnenschein oder eine gute Jause.
Wann bist Du zuletzt
auf einen Berg gegangen?

Ein Fe… weiterlesen

Alle Götter auf unserer Seite

Regisseur Julian Pölsler über die Literaturverfilmung „Die Wand“

Die Wiener Filmproduktionsgesellschaft coop99 arbeitet in Gosau/Oberösterreich an einem neuen, engagierten Filmprojekt. «Die Wand», der bekannte Roman von Marlen Haushofer, in dem eine Frau komplett abgeschnitten von jeglicher Zivilisation in einer J… weiterlesen

Der Streik der Restaurant-Sklaven

Frankreichs travailleurs sans papiers mobilisierten für ihr Aufenthaltsrecht

Sie arbeiten, zahlen Sozialversicherung und haben dennoch keine gültige Aufenthaltsgenehmigung. In diese absurde Situation drängt das französische Recht tausende Menschen, die vorrangig aus ehemaligen Kolonialstaaten im Land der Franternité, Egalité … weiterlesen

Hartgeld auf Knopfdruck

Ohne Schmach und Pein und in der Gegend Herum-Knien

Einen Bettler-Automaten, nach einem Modell der Stadt Wien von 1927 gebaut, stellte der Künstler Johannes Heuer im Bezirksmuseum Floridsdorf aus zwischen Schusterkugeln, zivilen Perkussionspistolen und mit Hakenkreuzen bestickten Taschentüchern.
Schi… weiterlesen

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