Augustin 497 - 01/2020
Zwanzig-Zwanzig
Am Erscheinungstag dieser Augustin-Ausgabe ist das neue Jahr und das 2. Jahrzehnt des 2. Jahrtausends knapp über zwei Wochen alt. Darüber, ob seit der letzten Jahrtausendwende 20 oder doch erst 19 Jahre verstrichen sind, gehen die Meinungen je nach Zählweise auseinander. Tagebuchschreiber Gottfried (S. 35) zählt Jahre mit 0 am Ende noch zur vorigen Dekade. Ich wiederum lasse fünfe oder eben 19 dieses Mal gerade sein und heiße die 20er-Jahre willkommen und vermute, dass es eher wilde als milde 20er werden.
Als «wilde Mischung» wäre bis vor kurzem eine Koalition zwischen einer konservativen und einer ökologischen Partei eingeschätzt worden. Unsere frischgebackene türkis-grüne Regierung erweckt jedoch den Eindruck nahezu reiner Harmonie. Der Verdacht, Kogler & Co’s Verhandlungsmotto sei «Der Klügere gibt nach» gewesen, drängt sich auf. Wir wollen die neue Regierung so kurz nach ihrem Antreten weder loben noch bashen, sondern an ihren Taten messen. Was also ist künftig im Bereich Sozialpolitik zu erwarten? Kollegin Lisa Bolyos traf sich mit der Sozialexpertin Michaela Moser, um dieser Frage auf den Grund zu gehen (S. 6).
Viel Neues und Gutes scheint das Regierungsprogramm ja nicht zu bieten, im Gegensatz dazu gibt es beim Augustin allerhand Neues und Gutes. Wir begrüßen unsere neue Kollegin Sarah, die unser Team für rund eineinhalb Jahre im Bereich soziale Arbeit unterstützen wird und stellen sie als Augustinerin auf Seite 3 vor.
In dieser Ausgabe sind auch die ersten Ergebnisse einer Kooperation des Augustin mit dem Studiengang für Journalismus der FH Wien zu lesen: Franciska Rhomberg begleitete den verstorbenen Augustin-Verkäufer Rudi Engel auf seinem letzten Weg und recherchierte zum Thema Armenbegräbnis (S. 9), während sich Clemens Pichler mit einem Großbauprojekt und dem Widerstand dagegen im niederösterreichischen Trautmannsdorf auseinandersetzt (Immo aktuell, S. 11).
Im dichter innenteil freuen wir uns über die neue Bildkolumne (W)ORTE Fotonotizen von Brigitta Höpler (auf Seite 33), deren Collagen sich mit Toni Blitzsteins Bilderleben abwechseln werden.
«Es lässt sich so schön aussprechen das Zwanzig-Zwanzig», meint Herr Hüseyin zum neuen Jahr (S. 33) und wünscht Ihnen «einen süßen neuen Beginn im Zwanzig-Zwanzig!» Dem schließt sich die Augustin-Redaktion gerne an.