Augustin 502

Solidarität ist so was Schönes!

Aha. Das nennt sich heutzutage also Frühling. Draußen sinken die Temperaturen und drinnen die Stimmung. Halt, nicht den Kopf hängen lassen – die Quarantäne bietet endlose Möglichkeiten: Tun Sie, wozu Sie vorher nie Zeit hatten! Üben Sie den Kopfstand! Lernen Sie Segelknoten knüpfen! Kochen Sie Ottolenghis kompliziertestes Rezept!, raten Psycholog_innen, damit uns die Decke nicht auf den Kopf fällt. Aber was, wenn man gar keine Zimmerdecke überm Kopf hat? Oder das temporäre Zuhause mit dutzenden anderen teilt, weil es eine Notschlafstelle ist? Wenn das Einkommen nicht verzichtbar und Kurzarbeit keine Option ist, weil man vom Straßenzeitungsverkauf lebt? Der AUGUSTIN steht in diesen Wochen vor der Herausforderung, Selbstermächtigung und Gesundheitsvorsorge in einem zu denken. AUGUSTIN-Verkäufer_innen gehören ökonomisch zu einer hochverletzlichen Gruppe, und das Gesamtprojekt steht in der Verantwortung, den Betrieb durch die Corona-Krise zu bringen. Diese Verantwortung können wir nur mit Ihnen gemeinsam tragen: Kaufen Sie den AUGUSTIN auf der Straße oder online (s. S. 4), nehmen Sie an unserem Crowdfunding teil, bleiben Sie dran und bleiben Sie solidarisch. Über den schönen Wert der Solidarität – egal ob im Grätzl oder an Europas Grenzen, wo Zehntausende um ihre Existenz bangen – spricht Ruth Weismann mit dem Menschenrechtsexperten Christoph Riedl (S. 6). Machen wir Wien zu einem sicheren Hafen für alle, die an den Rand gedrängt wurden! Besser können wir die Zeit, die uns jetzt so langsam zu vergehen scheint, gar nicht nützen. Bleiben Sie wohlauf, der Frühling kommt bestimmt. 

Mehr zur aktuellen Lage auf:
augustin.or.at/ueber-uns/faq-corona

Wer trägt die Kosten der Corona-Krise?

eingSCHENKt

«Ich hatte seit Februar endlich wieder Arbeit, am Freitag hab ich zum 30. 4. die Kündigung bekommen, wegen des Corona-Wirtschaftseinbruchs», erzählt Ulrike. Und Astrid: «Ich häng mit den Kids auf engem Raum zusammen. Die Decke fällt uns bereits auf d… weiterlesen

Nehmen wir an …

Die fiktive Stadt Vineta hat eine neue Vizebürgermeisterin. Eine überzeugte Linke.
Aber wie lange bleibt sie unkorrumpiert?

Ein Kommentar von Robert Sommer, Foto: Lisa Bolyos

Dies sind Nachrichten einer fiktiven Stadt, nennen wir sie Vineta, … weiterlesen

Kleinstfamilie im Gemeindebau

Alleinerziehende im Gemeindebau? Bisher galt: Wer nicht den gängigen Familienvorstellungen entspricht, stelle sich bitte hinten an. Erstmals macht die Stadt Wien bei den Vergabekriterien jetzt einen Sprung vorwärts.

Text: Sarah Zeller, Illustratio… weiterlesen

Wem die Stadt gehört

Sachbuch

Sie kennen diese unsäglichen Plakate: «Holen wir unser Wien zurück». Woher denn, fragt Erwin Riess’ Dozent auf Seite 33 in diesem AUGUSTIN, es ist doch gar nicht ausgebüxt?! Wenn es Wien (oder Berlin oder Bukarest oder Abu Dhabi) von jemandem zurückz… weiterlesen

Der AUGUSTIN trauert um József Olah

Schon wieder ein Abschied

Über Umwege erhielten wir die Nachricht, dass unser langjähriger Verkäufer József Olah bereits letztes Jahr verstorben ist. József kam meist mit einem Lächeln im Gesicht zum Zeitungabholen, denn im AUGUSTIN-Vertrieb spielte seine Herkunft keine Rolle… weiterlesen

Über Viren (aber nicht Corona)

Speakers‘ Corner

Hallo everybody! Im Radio sagen sie, dass Impfungen gegen humane Papillomviren jetzt anscheinend bis 12 an Schulen angeboten werden u gratis sind (nicht mehr 400 Euro kosten) u dass sie kaum Nebenwirkungen haben u zu 98 % Gebärmutterhalskrebs verhind… weiterlesen

«Der Gemeinnutz»

Lokalmatador

Oliver Schreiber hat als Baudenkmalpfleger vom Südturm aus einen guten Überblick.
Text: Uwe Mauch, Foto: Mario Lang

Was für ein Ausblick! Oliver Schreiber schaut hinunter auf die Stadt und genießt dabei den 360-Grad-Panorama-Blick. 68 Meter ist … weiterlesen

Sichtbeton, aber nicht nur

Fotobuch: Wie von 1970 bis ’80 gebaut wurde

Das «brutal» im Fotoband Bunt, sozial, brutal. Architektur der 1970er Jahre in Österreich bezieht sich auf den architektonischen Stil des «Brutalismus». Klingt hart und leitet sich von betón brut ab, französisch für Sichtbeton. Dieses typische Baumat… weiterlesen

(Manche) Beschwipste Nächte halten lange

… in Sachen Jubiläum, in jubelfreien Tagen

Feuchtfröhlich auf den Weg gebracht, bewegt sich Siluh Records seit 15 Jahren. Und wie! Ein substanzielles Wiener Indie-Label
mit eindrucksvollem Programm. Text: Rainer Krispel, Foto: Mario Lang

Culk klingen durch einen Raum, der mich jetzt lang… weiterlesen

Kinder an die Macht!

Aus der KulturPASSage

Diesmal war ich Gast im Dschungel Wien, und zwar beim Stück Kinderfressen leicht gemacht. Das Stück entstand anlässlich des 30-jährigen Bestehens der UN-Kinderrechtskonvention in Kooperation mit dem Volkstheater, der Kinder- und Jugendanwaltschaft Wi… weiterlesen

Nazistisches Filmschaffen unter der Lupe

Sachbuch

Bis in die 1950er-Jahre war der Kinofilm das Medium der Zeit. Und natürlich nutzten es politische Regime, um ihre Ideologien zu transportieren. In den zwölf Jahren der NS-Herrschaft kamen rund 1.100 Spielfilme aus deutscher Produktion zur Uraufführun… weiterlesen

Staub, nicht von Feen

Literatur

Es war einmal eine Insel, auf der lebten Kinder im Niemandsland. Diese Kinder durften niemals erwachsen werden und bliesen sich gegenseitig Feenstaub ins Gesicht, um Farben zu sehen und fliegen zu können. Aber Achtung: Was sich auf den ersten Seiten … weiterlesen

Immer weiter

Literatur

Sofort ist man drin in dieser Geschichte über eine Gruppe von Freund_innen, die einen, ohne vom Autor eingeleitet zu werden, direkt in die Szene hieven. Was folgt, sind skurrile, oft traurige Schilderungen, nüchtern und unaufgeregt erzählt. Die Prota… weiterlesen

Arbeit und Vergnügen

Augustiner Walter Szabo

Ich habe 47 Jahre lang gearbeitet und bin nie zu spät gekommen. Jetzt gehe ich in Pension und freue mich darauf. Ich habe ein Enkelkind, um das ich mich kümmern will, meine Frau und ich werden auf Urlaub fahren – keine Weltreise, ganz normaler Urlaub… weiterlesen

Zusammenhalten und solidarisch sein

Interview: Christoph Riedl, Asylexperte

Die Türkei hat Ende Februar ihre Grenze geöffnet (und inzwischen wieder geschlossen). Viele Geflüchtete versuchten, nach Griechenland zu kommen. Empfangen wurden sie mit Tränengas. Einige haben es auf griechische Inseln geschafft, wo schon sehr viele… weiterlesen

Radlfahren mit Kollektivvertrag

Als erstes Land der Welt hat Österreich seit 2020 einen Kollektivvertrag für Fahrradzusteller_innen. Das Problem: Es profitiert kaum jemand davon. Ein paar Wiener Lieferando-Kuriere versuchen es deshalb auf anderem Weg. Text: Hannes Greß, Illustratio… weiterlesen

«Gemeinheiten» sind erlaubt

Doris Mader ist mit dem Tischtennisschläger aufgewachsen. Sie holte Edelmetall bei Großereignissen
und hat als erste Rollstuhlfahrerin die staatliche Prüfung zur Tischtennistrainerin abgelegt. Ein Sportkellerbesuch.
Recherche: Darja Novak, Text: R… weiterlesen

Inklusiver Hüftschwung

Tanzen fördert den Aufbau von Muskeln und Gemeinsamkeit. Bei «Ich bin O. K.» haben manche Tänzer_innen Behinderungen und manche haben keine. Manche haben große Ambitionen und manche einfach nur Spaß. Ein Bildband gibt Einblick in das künstlerische Sc… weiterlesen

Frühling kommt zu Hernals

Eines Tages im März bin ich von Penzing nach Hernals gelaufen. Als ich bei der Julius-Meinl-Fabrik ankam, sah ich eine offene Fläche, wo große Lindenbäume hoch über einer Landschaft von blankem Asphalt, nackten, zerfallenen Ziegelsteinen und fahlgelb… weiterlesen

Sprache als Schlüssel

 

Bildung. Pädagog*innen. Lehrer*innen. Sprache. Ein Thema, das auf den ersten Blick nur bezüglich der Sprache mit meiner Ästhetik in der Welt der Kunst zu tun hat, auf die ich mich aber einlasse, ohne zu ahnen, was sie in mir auslösen wird. … weiterlesen

Vierzig Tage …

So lange dauerte die Isolierungszeit, die Schiffe aus verseuchten Gebieten zur Prävention gegen das Einschleppen von Infektionskrankheiten an eigenen Liegeplätzen stillgelegt wurden. Die Übertragung dieser Kulturtechnik auf den Menschen stellt viele … weiterlesen

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