Augustin 546
Unbezahlbare Lektionen
«Patientin ist bei Skateboarding gestürzt», steht auf dem Befund, den ich Anfang des Jahres von der Abteilung Unfallchirurgie eines ländlichen Spitals bekomme. Es ist das Zeugnis, die Urkunde, der schriftliche Beleg, den man auf der Straße nie erhält: Ich skate! Zwar lacht mein Kind freundlich über meine Körperhaltung (steif), und bei Trick Nummer 3 küsse ich bereits den Asphalt, aber hey, was Hanni nicht lernt, lernt Johanna eben doch noch. «Unbezahlbare Lektionen» erfahre man «auf dem rohen Beton», bestätigt Kollege Matthias Jarolim in unserer Covergeschichte (S. 6), die garantiert auch Sie zu Ihrem ersten Ollie bewegen wird. Eventuell in Sankt Marx! Dort findet sich auf 500 Quadratmetern ein äußerst charmanter und der einzige selbstverwaltete Skatepark der Stadt. Ob er in wenigen Jahren tatsächlich einer «Eventhalle» weichen muss?
Eine Halle zum Skaten gibt es übrigens auch, für «wenn es draußen schiach ist», wie Andi Tucek aus der skatearea23 in Liesing sagt. Mitinitiiert wurde die von der dreifachen Weltcup-Gewinnerin Julia Brückler. So wie der Skatepark in Sankt Marx vermisst auch die skatearea23 langfristige Perspektiven, wie Tania Napravnik (S. 8) in Erfahrung brachte.
Aber wem gehört eigentlich die Stadt? Das fragt sich auch Nadine Kegele, die Bärbel Danneberg im Kolumnenteam von Speakers’ Corner nachfolgt: dem Porschefahrer oder mir? Die Antwort finden Sie auf Seite 15.
P. S.: Falls Sie nach der Augustin-Lektüre zu skaten beginnen – tragen Sie bitte einen Helm!