Augustin 556

Radfahren und Klimazonen

Schon zwei mal (bis Redaktionsschluss) blockierte eine ­Gruppe von Menschen die im Juli laufende Tour de France (Abteilung Cis-Männer) – das wohl berühmteste Radrennen der Welt. Auf Bildern sieht man Radrennfahrer warten, ein paar ­lächeln. Eigentlich müssten sich diese, als gestandene Radfahrer, ja mit der Blockade solidarisieren. Denn es handelte sich um einen Protest von Klimaschützer:innen, die die französische Regierung zum Handeln fürs Klima aufforderten. Eine gut gewählte Aktion: Radfahren und Klimaschutz gehören zusammen. Vor allem wenn es um urbane Mobilität geht.
Eine Stadt ohne Radfahren könne sie sich nicht vorstellen, erzählte Künstlerin Conny Zenk der Autorin Lisa Puchner für unseren Coverschwerpunkt zum Thema Radfahren. Es geht ihr dabei auch um das kollektive Erlebnis: Für ihre Rad-Performances werden etwa eigens gebaute Lautsprecher über Vorderräder montiert und dann wird gemeinsam eine Radtour absolviert. Kollektiv durch die Stadt fahren, Raum aneignen, (feministisch) Sound und Stimme erheben. Radfahren kann viel mehr sein als zu strampeln. Etwa Selbstermächtigung, wie auch die queer-feministische Rad-Werkstatt Velo Peaches zeigt. Oder beim durchaus als subkulturell zu bezeichnenden Three-Peaks-Radrennen, zu dem Hannes Gaisberger die Teilnehmerin Daniela Kirchner interviewt hat (Coverschwerpunkt S. 6 bis 9).
Klimaschutz kommt in dieser Ausgabe aber nicht nur mit dem Fahrrad: Der Augustin hat nun eine eigene «Klimazone». Die neue, regelmä­ßige Klimakolumne schreibt die Biologin und Klimaaktivistin Katharina Rogenhofer – ab jetzt in jeder zweiten Aus­gabe (S. 14).
Ob mit Fahrrad oder anders, etwas noch in Sachen Kunst und Kultur: Kommt ins Dommuseum, mit einer aktuellen Augustin-Ausgabe! Beim Kauf eines Tickets für die Ausstellung arm & reich gibt es ein zweites Ticket gratis dazu – an jedem August-Wochenende (Sa und So). Die Ausstellung läuft noch bis 28. August.

Daumen hoch!

Sommer, Sonne, Reisezeit, aber unser gegenwärtiges Mobilitätskonzept in Form von Billigflug und Autofahrerei kriselt – klimabedingt. Wäre Autostoppen eine ausbaufähige Alternative?

Text: Christof Mackinger
Fotos: Bettina Fleischanderl

Wien Hüt… weiterlesen

Bananen von Unbekannten

Daniela Kirchner ist bei den letzten beiden Three-Peaks-Radrennen (siehe Info) mitgefahren. Sie erklärt, worum es bei dieser Disziplin eigentlich geht und was daran Spaß macht.

Was bedeutet Unsupported Bike-Racing konkret?
Daniela Kirchner: Du da… weiterlesen

FLINTA* an die Montageständer

Nicht nur auf den Rädern, vor allem an den Montageständern sind FLINTA*-Personen in der Unterzahl. Diesem Ungleichgewicht setzen die Velo Peaches ihre queer-feministische Fahrradwerkstatt im 9. Wiener Bezirk entgegen.

Eine Fahrradkette hing vor de… weiterlesen

Das Fahrradfahren und die Kunst

Fahrrad, Ton- und Elektrotechnik, Raumaneignung, Kollektiv – das alles verbindet sich in den Rad-Performances, initiiert von Conny Zenk. Das Rad wird zum Kunst- und Soundvehikel, das Radfahren zum künstlerischen Ereignis.
Es ist Samstagabend.
Unter… weiterlesen

Die Suche nach Humanität

Augustin-Verkäufer Dave und Pedro sammeln Empfeh­lungsschreiben und engagieren sich ehrenamtlich in Traiskirchen. Die Hoffnung auf humanitäres Bleiberecht besteht noch.

TEXT: Christian Bunke
FOTO: Michael Bigus

Menschen auf ­Durchreise. Man … weiterlesen

Ein gefundenes Fressen

Die Futterbox Österreich versorgt sozial bedürftige Haushalte mit Tierfutter. In Zeiten von Pandemie und galoppierender Inflation ist sie für Mensch und Tier vital. Ein Lokalaugenschein in St. Pölten, wo die Futterbox Österreich ihren Ausgang nahm.
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Kunstvolle Unterstützung

Das Office Ukraine. Shelter for Ukrainian Artists bringt ukrainische Künstler:innen mit österreichischen Kunst- und Kulturinitiativen zusammen.
In den Koordinationsbüros in Wien, Graz und Innsbruck reicht die Unterstützungsarbeit weit über die Kuns… weiterlesen

Sommerpause­ von politischer Verantwortung

Klimazone Juli 2022

Hitzewellen halten Europa im Schwitzkasten, mancherorts müssen Menschen ihr Trinkwasser ­rationieren, Putin führt einen barbarischen Krieg in der Ukraine, den wir mit unserem Geld für Gas bezahlen, das uns im Winter wohl knapp wird. Währenddessen geh… weiterlesen

Solidarity in the city

Sachbuch: Für ein gerechteres Leben für alle

Die Stadt als Stätte der Solidarität ist Titel und Erkenntnis: Wir sind bereits angekommen, sie ist keine Utopie. Die Stadt existiert nicht ohne Migration, sie ist per se das Terrain der Differenz und birgt deshalb die Chance auf echte Solidarität: e… weiterlesen

Bald österreichisch, bald tschechisch

Die Waldviertler Stadt Gmünd ist einmal ein zentraler Bahnknotenpunkt gewesen. Am Schicksal ihres Bahnhofs lassen sich die Kapriolen, die das 20. Jahrhundert schlug, wie unter einem Brennglas studieren.

 

České Velenice. Ein unspektakuläre… weiterlesen

Shiatsu und Sport

Körperarbeit im Augarten mit Augustin-Bezug

Nach pandemiebedingter Pause laufen in diesem Jahr wieder zwei Projekte im Augarten, von denen auch der Augustin profitiert: Bei shiatsu im park fließt Geld in unsere Vereinskassa, bei der Parksportkultur ist ­unsere Fußballwerkself Nutznießerin.
Zu… weiterlesen

Prägnante Spurensuche

Favoriten-Buch einer befangenen Autorin

Gitta Tonka ist Favoritnerin vierter Generation, Tochter einer Widerstandskämpferin und eines Wehrmachtsdeserteurs, pensionierte Volksschuldirektorin, Grätzel­guide und neuerdings Buchautorin. Die Aufarbeitung der Memoiren ihrer Mutter Oswalda Tonka … weiterlesen

kolokation – gemeinsam urban wohnen

Wohnen im Alter, Teil 2 (cherchez la Femme, Juli 2022)

Wohnst du schon oder «haust» du noch? Das Hausen auf engem Raum wird zunehmen, die Quadratmeter werden weniger, die Zimmer kleiner und die Vorstellung von Wohnen wird runtergeschraubt. Alles für die Leute ab Mittelschicht abwärts. Die anderen sind fe… weiterlesen

Unbeschlafbar

Phettbergs Phisimatenten (Juli 2022)

Meine göttliche eze hatte leider ganz verabsäumt, mich zu erinnern, dass sie mich noch einmal bei Dr. Aschauer zur Akupunktur angemeldet hatte, und sie hat mir erst am Vorabend um 10 Uhr abends persönlich davon auch etwas mitgeteilt. Und dadurch kam … weiterlesen

14.000 Jahre schlafen

Lesen & Lesen lassen

So ein Riese ist nicht nur riesig und macht riesige Schritte und hat einen riesigen Hunger, ein Riese hat auch einen riesigen Schlaf – 14.000 Jahre mindestens. Wenn sich also so ein Riese in einem Städtchen zum Schlafen niederlegt, ist das etwas, das… weiterlesen

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