Augustin 558

Unterschiedliche Bedürfnisse

Laut Gesetz sind Frauen und Männer in Österreich gleichgestellt. Rechtliche Gleichstellung ist eine wichtige Voraussetzung, aber nicht die einzige Maßnahme, um Benachteiligung aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Neigung, Herkunft, Hautfarbe, Alter oder Klassenzugehörigkeit usw. zu verhindern. Strukturen, die für einen Teil der Bevölkerung gut funktionieren, können sich als nachteilig für andere Gruppen erweisen. So haben Frauen oft andere Ansprüche und Vorlieben in der Sportausübung, auch andere Bedürfnisse, etwa was die Erreichbarkeit von Sportstätten oder Öffnungszeiten betrifft, als Männer. Tania Napravnik geht dieser Thematik in ­ihrem Beitrag nach (S. 6). In unserer Coverstory, die gleichzeitig das prämierte Projekt des Augustin-Reportagestipendiums 2021 ist, befragt die Journalistin u. a. den Sportsoziologen Otto Penz und die Leistungssportlerinnen Liu Jia, Sahar Hashimi und Nicole Ojukwu, die sie auch porträtiert. Ulrich Sperl, der fotografierende Part unseres Stipendiat:innen-Duos, hat die drei Athletinnen mit der ­Kamera festgehalten.
Soziale Ungleichheit zeigt sich am stärksten im finanziellen und materiellen Besitz. Wer aus kargen Verhältnissen stammt, hat schlechte Chancen wohlhabend zu werden. Dazu kommt, dass Angehörige wenig betuchter Schichten in Sachen Ökonomie oft wenig Wissen besitzen – ein Defizit, das leider oft auch zu einem Defizit am Konto führen kann. Da Prävention besser ist als ein dickes Minus, bietet die Schuldnerberatung Wien den sogenannten Finanzführerschein an Schulen und Workshops für junge Erwachsene an. Sónia Melo sprach mit Gudrun Steinmann, die bei der Schuldnerberatung als Finanzbildnerin tätig ist (S. 10).
Ob der Genuss eines kleinen Braunen im Café ratsam ist, entscheidet mitunter ein Blick ins Geldbörsel. Ob aber die Entscheidung für ein bestimmtes Lokal gut war, ist oft erst beim ersten Schluck erkennbar. Brigitte Schmolmüller verarbeitete unterschiedliche ­Kaffeehauserfahrungen in Espressi literarisch (S. 22).

Der ­persönliche Kontakt zu den Verkäufer:innen muss wieder intensiver werden

wos is los … beim Augustin

Im Juni sind die deutschsprachigen Straßenzeitungen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz in Nürnberg zusammengetroffen, um sich nach drei Jahren Pause wieder einmal auszutauschen. «Im Moment ist das Wichtigste, den persönlichen Kontakt zu unse… weiterlesen

Eine andere Sportpraxis wäre möglich

Augustin Reportagestipendium 2021

Die Athletinnen Liu Jia, Sahar Hashimi und Nicole Ojukwu machen Sport auf Profi-Niveau. Sie stechen damit in Österreich in einem System hervor, das es Frauen immer noch schwer macht. Dieser Text ist als Ergebnis des Augustin-Stipendiums 2021 entstand… weiterlesen

«Krisen kommen zeitversetzt»

Gudrun Steinmann hat zehn Jahre lang als Beraterin der Schuldnerberatung Wien Menschen auf dem Weg in die Schuldenfreiheit begleitet. Nun ist sie für die Finanzbildung zuständig, eine immer wichtiger werdende Säule der Einrichtung. Denn Prävention is… weiterlesen

Stadtbäume haben es schwer, aber wir brauchen sie

Klimazone

Stadtbäume werden nicht alt, oft nur um die achtzig ­Jahre. Im Gegensatz zum Wald sind sie in der Stadt vielfältigen negativen Einflüssen ausgesetzt. Sie müssen Hitze aushalten, die Abgase der Autos und andere Schadstoffe, aber auch ­direkte Verkehrs… weiterlesen

Und es macht ZONK!?!!

Laufpublikum trifft auf Neue-Musik-Nerds

Es scheint in Wien einen stillen Wettbewerb unter Veran­stalter:innen zu geben, wer den schrägsten Ort für Open-air-Konzerte präsentieren kann. Gut unterwegs ist Oliver Hangl mit seinen Baulücken-Konzerten. Oder der Kultursommer Wien mit dem No-Futur… weiterlesen

Trauerrituale für Häuser

Mit dem Projekt «Immo Grief» gibt es am Kulturfestival Wienwoche heuer Raum und Zeit für Trauer um verlorene Immobilien. Ausgangspunkt für die kollektive Trauer ist eine Ausstellung. Diskutiert und gebaut wird auch – gemeinsam.

TEXT: MAGDALENA MAY… weiterlesen

Hexen Hexen?

Tanztheater für Kinder

Kindertheater ist oft auch für Erwachsene erhellend. Die Themen, die eine:n betreffen, hören ja nicht immer auf, nur weil man jetzt groß ist. Klischees und Stereotype, die Menschen aufgedrückt werden, wenn sie nicht ins vermeintliche Schema F passen … weiterlesen

Spielen und Reden über die Verhältnisse

Theaterfestival «Europa in Szene»

Schon beim Festival Bloody Crown, das Regisseurin Anna Maria Krassnigg in den letzten beiden Jahren leitete, interessierte sie sich für das, was wir aus der europäischen Theater­tradition über Macht, ­Politik, Krieg und Verantwortung lernen können. P… weiterlesen

Espressi

Wenn der Tag sich zerlegt und die Minuten in verschiedenen Gefühlen durch den Körper ziehen. Wenn der Zeiger der Uhr in die Seele sticht und die Einsamkeit bewusst macht. Wenn das Herzklümpchen aufgeregt klopft und niemand kommt. Und jeder, der käme,… weiterlesen

Pastete vom Lachs

Gottfrieds Tagebuch im September 2022

8.8.
Ich eile hurtigen Hufes zur Nahversorgerin meines Vertrauens. Wie üblich verfüge ich über keinerlei Plan, oder Ziel. Aber eines ist sicher! Heute wird es zuhause Pastete vom Lachs geben. Allerdings nicht für mich, sondern für First Lady. Meine … weiterlesen

Durchdrängt mit «Gotty»

Phettbergs Phisimatenten (September 2022)

D I E N S T A G, 7:8:12:
03:25 Uhr: Wie ein braver Bub lag ich um 19:37 Uhr, drehte die Musik ab, und wartete aufs Eingeschlafensein, hatte in drei Richtungen meine Fenster offen, es war ganz still, aber um 20 Uhr begann es durchzustürmen, wollte ab… weiterlesen

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