Ausgabe 447 - 11/2017

News, News, News

Alles neu macht nicht der Mai, sondern der Augustin. Der Name ist immer noch (inhaltliches) Programm: Blicke von schräg unten auf Stadt, Land und Welt. Subtil verändert haben wir zum einen das, was der Blick von außen sieht, wie Ihnen, liebe Leser_innen, bestimmt schon aufgefallen ist: das Cover.Ein bissi Frische, ein bissi Lässigkeit, ein bissi Leichtigkeit im Design – mit Hilfe der Agentur Erdgeschoss. Ein klein bissi schwerer hingegen im Papier. Das wurde um des schönen Scheins willen um ein paar Gramm aufgefettet. Gleichgeblieben ist die Seitenanzahl: 48. Die Strawanzerin, der Veranstaltungskalender zum Rausnehmen allerdings, hat eine geniale Veränderung durchgemacht: Die gleiche Menge an Veranstaltungstipps gibt’s jetzt um den halben Platz, nämlich auf vier Seiten. Bei selbem Lesevergnügen für die Augen – dem neuen Layout von Strawanzerin-Redakteurin und Grafikerin Claudia Poppe sei Dank. Noch ein Dank gilt Fotografin Carolina Frank, die unsere F13 T-Shirtsfesch in Szene gesetzt hat – mit neuen Models bei einem lustigen Shooting (Seite 17). Zu erwerben wie immer direkt bei uns oder im Online-Shop.

Für die Cover-Story haben wir diesmal Sexarbeiterinnen und Streetworkerinnen getroffen (Seite 6). In den Gesprächen und den Besuchen der ehemaligen und noch existierenden Wiener Straßenstriche wurde recht deutlich, dass das Verbot vom Strich im Wohngebiet, das im November vor fünf Jahren in Kraft trat, alles andere als frauenfreundlich ist.

Nicht besonders Franchisenehmer_innen-freundlich scheint es bei Ankerbrot zuzugehen. Frank Jödicke hat den brisanten Fall einer Mitarbeiterin des Backwarenunternehmens recherchiert, der eine_n das Laugenstangerl mit anderen Augen betrachten lässt (Seite 8). Schönes gibt’s allerdings auf Seite 24 zu betrachten. Denn da stellen wir Ihnen mit großem Stolz den Augustin-Kalender 2018 vor, für den rund 30 Augustin-Verkäufer_innen die Ergebnisse ihrer fotografischen Streifzüge beigesteuert haben. Schon hier sei verraten: Ein Maverick als Coverboy macht sich immer gut – ob als Geschenk oder an den eigenen (vier) Wänden. Auf den Straßen ist der Kalender ab 16. November erhältlich.

Was der November noch bringt? Den 100. Geburstag der Autorin Elsie Slonim, eine österreichische Emigrantin jüdischer Herkunft, die als einzige Zivilistin im Villenviertel von Nikosia auf Zypern lebt. Jella Jost hat ihren Erzählungen über ihr Leben gelauscht. (Seite 40). Wir alle sollten das auch tun! Denn irgendetwas müssen wir doch aus der Geschichte lernen.

Elternhaus

Ein Spinnwebwald der Erinnerungen,

klebrige Fäden heften sich an dich,

ziehen dich gelähmt in ihr Spinnennetz.

Foto: © la neige en août/Nives Kramberger
Dein Geist verharrt in Grau,

der Atem erstickt dir,

verharrend

bang das Herz …

Tante… weiterlesen

Das Wahrheitspulver

In seiner heruntergekommenen Wohnung, inmitten von Laborgeräten, wachte M. spät am Nachmittag auf. In der vorangegangenen Nacht war ihm der große Durchbruch gelungen, eine neue Entdeckung, die die Geschichte der Menschheit verändern würde.

Illustrat… weiterlesen

Wien ohne Wiener

Das Volkstheater bringt zur Zeit eine außergewöhnliche Produktion, nämlich einen «Georg-Kreisler-Liederabend».

© www.lupispuma.com / Volkstheater
Der Grazer Puppenspieler und Regisseur Nikolaus Habjan und die Musicbanda Franui unter der Leitung von … weiterlesen

Rosen aus der Sperrzone – Verwurzelung verboten

Die 100 Jahre der Elsie Slonim

Autorin und Erzählerin Elsie Slonim, eine österreichische Emigrantin jüdischer Herkunft, feiert am 21. November ihren 100. Geburtstag. Im Oktober wurde sie in Wien mit der deutschsprachigen Veröffentlichung ihres Buches «Mousie Longtail» geehrt. Im R… weiterlesen

eingSCHENKt: Wie viel brennst du fürs Wohnen?

In München, Hamburg und Berlin steigen die Mietpreise kräftig, ebenso in anderen Großstädten. Auch in Wien – aber nicht so stark wie in anderen Millionenstädten. Dresden verkaufte 2006 alle kommunalen Wohnungen; Berlin kauft gerade für viel Geld Wohn… weiterlesen

Wien ohne Augustin?

Augustiner Christoph Alge

Als ich vor 20 Jahren der Liebe wegen aus der Schweiz nach Wien kam, kannte ich noch keine Straßenzeitungen. Ich war einigermaßen überrascht, als mir ein Sandler in einem Beisl eine Zeitung verkaufen wollte. Meine Frau klärte mich damals auf: Der Aug… weiterlesen

Wohnen, leben, (sex)arbeiten

Kein Grund zum Feiern – 5 Jahre Straßenstrichverbot

Im November vor fünf Jahren trat die Reform des Wiener Prostitutionsgesetzes in Kraft. Der Straßenstrich in Wohngebieten wurde verboten und danach sukzessive weiter reduziert. Heute gibt es nur mehr zwei Gebiete, wo Sexarbeiterinnen arbeiten dür… weiterlesen

Frisches Brot und schaler Geschmack

Das zweifelhafte Franchisemodell von Ankerbrot

Franchiseprogramme sollen Menschen den Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit ermöglichen. In der Realität aber zeigt sich, dass ihnen eher nur eine unternehmerische Gestaltungsmöglichkeit bleibt: die immer höhere Selbstausbeutung der eig… weiterlesen

Zusammen ist man weniger allein

Kollektives Wirtschaften am Bäuer_innenhof

Seit rund vier Jahren leben und arbeiten die «Zwetschken» in einem Hofkollektiv nahe Zwettl. Christa Neubauer hat sie besucht und hinterfragt, ob und wie die zahlreichen Herausforderungen zu bewältigen sind.

Foto: Hofkollektiv Zwetschke

Wil… weiterlesen

Neoliberalismus konkret

Was will Schwarz-Blau? Beispiel ÖBB

In den 1980er-Jahren orientierten sich ­Politiker_innen wie Margaret Thatcher oder Diktator Augusto Pinochet an dem aus Österreich stammenden Ökonomen Friedrich Hayek. Neoliberalismus, den Staat einschränken, ­privatisieren war und ist angesagt…. weiterlesen

NS-Besatzung, Bürgerkrieg, Exil & Krise: Zeithistorische Studienreise nach Griechenland

Was hat Griechenland mit mir zu tun? Die Studienreise des Vereins present:history könnte darüber Aufschluss geben. Von 21. bis 28. Februar 2018 werden die griechischen Städte Athen, Thessaloniki und Kalavrita besucht, um (nicht zuletzt österreichisch… weiterlesen

Bankerl-Schmankerl

Saisonstart für (oder gegen) konsumfreie Zonen

Vor dem Sommer wurde die öffentliche, konsumfrei zu benützende «Künstlerbank» am Yppenplatz abmontiert (der Augustin berichtete).

Foto: Ulli Gladik

Im Sommer versicherte die Bezirksvorstehung Ottakring, die Bankerl «einer Generalsanierung» zu un… weiterlesen

Als ob der Akku nicht mehr laden würde

Sachbuch: Wenn die Liebsten unter Depressionen leiden

Alina Bach ist Kinderbuchautorin, eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Lebenswandel und wild verliebt in Jannik. Schmetterlinge im Bauch, ohne Ende Redestoff und der beste Sex, den sie je hatte – so sieht das Liebesglück aus. Doch nach wenigen Monaten… weiterlesen

Alles Gute hat etwas Lässiges

Entdeckt am Semmering-Radweg: der Garten des Lokführers

Im obersteirischen Mürzzuschlag gab’s einen Lokführer und Schilehrer, der ein sympathischer Spinner war. Christine Ulm, seine Tochter und Künstlerin, behütet sein Lebenswerk, einen skurrilen Garten an der Südbahn. Von Robert Sommer (Text) und Vi… weiterlesen

Ein Stern für El Cabanyal

Über die Rettung eines Stadtviertels im spanischen Valencia

In der sonst recht gediegenen spanischen Stadt Valencia stellt das Viertel El Cabanyal (auf Valencianisch; auf Spanisch: El Cabañal) eine spannende und aufmüpfige Randerscheinung dar. Auf ihren Streifzügen haben sich Andreas Pavlic und Eva Schör… weiterlesen

Zurück in Wien

Über die schnelllebige Welt des Fußballs

Er war Nationalspieler, nun kickt er beim SC Wiener Viktoria: Thomas Prager. Im Gespräch mit Wenzel Müller (Text und Fotos) lässt der Blondschopf und Mittelfeldspieler seine Karriere Revue passieren.Herr Prager, die letzten drei Jahre waren Sie … weiterlesen

«So verlässlich»

Lokalmatadorin

Silvia Aschauer gibt ihr Wissen gerne weiter. Sie leitet die Nähwerkstatt der Nachbarinnen. Von Uwe Mauch (Text) und Mario Lang (Foto).Bei der Politik wären sie schon einmal «streitert» geworden. Erzählt die im Weinviertel bodenständig aufgewach… weiterlesen

Was macht der Klimt in der Secession?

Der Beethovenfries – das am heißesten umkämpfte Kunstwerk Österreichs

1902 schuf Klimt den Beethovenfries. Heute ist er «das» Ausstellungsstück der Secession. 2015 empfahl der Kunstrückgabe­beirat, den Fries nicht an die Erben von Erich Lederer zu restituieren. Die Provenienzforscherin Sophie Lillie hat über das j… weiterlesen

Klein und gerade darum fein

Unabhängig(e) Bücher verlegen

Im eigenen Kleinverlag steckt nicht das große Geld, aber sehr viel ­Arbeit. Nach den Motiven und den Arbeitsweisen von Verlagsgründer_innen hat sich ­­Julia Grillmayr erkundigt und erfahren, warum es eine schwierige, aber auch großartige und wic… weiterlesen

Das gute Leben vor dem Tod

Musikarbeiter unterwegs … und ewig küsst der Musenfrosch

18 Jahre nach seinem Studioalbum «6» veröffentlicht ­Boris Bukowski neue Musik. Wer nun «Alterswerk» denkt, ist selber schuld! Von Rainer Krispel (Text) und ­­Mario Lang (Foto).Vor dem runden Geburtstag um die Häuser ziehen, sich öfter wieder wo… weiterlesen

Erinnerung, Kunst, Zukunft

Permanent-Ausstellung eines Holocaust-Überlebenden muss schließen

«Mit meinen Werken habe ich allen Völkern dieser Welt ein Mahnmal gesetzt. Es soll niemandem, egal welcher Religion, Rasse oder politischen Anschauung, dieses – oder Ähnliches – widerfahren!» – Mahnende Worte, die leider (wieder mal) zum Zeitgeschehe… weiterlesen

Im Alter hört das Pläneschmieden nicht auf

Bilder vom Alter und dem Frausein

«Für mich ist Alter positiv besetzt, mit einer bestimmten Gelassenheit. Ich kann sagen, was ich will, und muss nicht mehr besondere Rücksicht darauf nehmen, wie das bei anderen Leuten ankommt», sagt Augustin-Kolumnistin Bärbel Danneberg, 75, im Gespr… weiterlesen

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