DER GEDANKE

Wie die Welt, wenn sie plötzlich erwacht, wie die Blume, wenn sie sich zur Sonne umdreht. DIE ROSE Die Flamme der Rose ist das Schluchzen der Träume auf der grünen Wiese der Einsamkeit. DER MONDSCHEIN Das Meer ist die Frucht der reifen Olive auf d... weiterlesen

Über die Probleme eines Drogenkonsumenten beim Ausstieg aus der Szene

Verletzt und verschmäht

Abgrundtiefe und schon Existenz bedrohende Ängste suchen mich in letzter Zeit heim. Furcht, die die fachmännische Bezeichnung Phobie schon längst verdient und auf der Skala der Grausamkeit eigentlich schon eine Stufe höher anzusiedeln ist und sich le... weiterlesen

Kalt erwischt. Eine Berlinerin in Wien

Als ich an einem knackig kalten Februartag in meiner Wunschstadt Wien nach durchfahrener Nacht am Westbahnhof todmüde ankam, durchströmte mich dennoch ein Glücksgefühl, obwohl mich mein voll gepackter Trolley mit jedem Schritt fast zu Boden riss in m... weiterlesen

Als Aktionär bei Do&Co. Oder: Das grosse Fressen

Wieder erhielt ich eine Aktie geschenkt, um an einer Aktionärsversammlung teilnehmen und darüber berichten zu können: Do&Co, das exklusive Fresseldorado, das vor einigen Jahren unter seinem Chef Attila Dogudan mit Hilfe der Raiffeisenkassa an die... weiterlesen

Texte für Adrian

Lieber Adrian ! Es ist gut, dass du mir gezeigt hast, dass du beim Einschlafen gar keinen Abstand willst zwischen unseren Polstern: da können wir uns vorstellen, dass auch wirklich kein Abstand zwischen uns ist so, als wärst du in mich hineingekroche... weiterlesen

Der Wunsch nach Beichte wird jedem Häftling erfüllt. Doch der nach einem Tanzkurs...

KultursorgerInnen und Seelenskulpteure

Plädoyer für eine Gleichberechtigung von Göttern und Musen, zumindest was ihre Funktion als Kas (Kaiserlicher Arrestschließer) betrifft. Tina Leisch, Textarbeiterin und Regisseurin zuletzt realisierte sie ein Theaterprojekt mit Insassen der Jugendst... weiterlesen

... und Anna lächelte

Was ich heute hier schreibe, hätte ich nicht gewagt, zu erfinden. Es hat sich wirklich so zugetragen. Nur manchmal ist das, was ich in dieser Geschichte ausgelassen habe, schlimmer als das, was ich geschrieben habe. Ob Anna und ich eine glückliche Eh... weiterlesen

Da draussen wartet niemand auf so einen wie mich

Ich bin ein 59jähriger Exhäftling, der im Februar bedingt entlassen wurde. Meine Strafe hätte noch 18 Monate gedauert, insgesamt waren es fünf Jahre. Ich habe dabei zwei Weisungen bekommen, die ich einhalten muss. Die eine lautet, dass ich bei der He... weiterlesen

Hilfe, ich werde bedauert

Oft sind bürokratische Hürdenläufe auf Ämter vorprogrammiert. Um eine bestimmte Information vom Amt zu erlangen, wähle ich hoffnungsfroh eine Nummer und erreiche die Vermittlung. Kurz schildere ich meine gegenwärtige Situation - also dass ich im Roll... weiterlesen

Schrei um Würde aus Garsten

Als Strafgefangener sind meine Möglichkeiten, Kontakte mit rechtschaffenen Menschen zu knüpfen, fast unmöglich. Zumal ich 20 Jahre Freiheitsstrafe (unter Umständen danach SV) zu verbüßen habe. Die Freiheitsstrafe endet mit 15. Jänner 2018. Nun wirft ... weiterlesen

Meine Cousine

Milanka. Hinter Nina und Sara stand sie leicht gebückt, eine Zigarette hielt sie in der Hand. Lange Aschenspur. Pagenkopf blondiert. Das Gesicht kantig dunkel, ein gelblicher Teint, Augenbrauen dünn gezupft, spitzes Kinn, Wangen eingefallen, leichter... weiterlesen

Über unser aller Demenz

Wenn ein Mensch etwas für ein paar Euro stiehlt, dann passiert es sofort, dass ihn die Polizei jagt, und die Zeitungen und das Fernsehen berichten davon. Er wird sofort bestraft, es folgen Gefängnis, Familientragödien; Alkoholprobleme und Obdachlosig... weiterlesen

Die Nordsee und die neue Regierung

Wiener Ausfahrten

Anfang Februar 2007 saßen Groll und der Dozent in einer Nordsee-Filiale. Die beiden waren in das Studium von Zeitungen vertieft. Vor Groll lag ein Holzbrett, auf dem sich ein geöffnetes Schweizermesser und ein Stück Schinkenspeck von der Fleischerei ... weiterlesen

Wien-Floridsdorf.

Lob der Post!

Der Dozent saß in einem Café am Floridsdorfer Spitz und schrieb in sein Notizbuch. Hin und wieder hob er denBlick und starrte in den dichten Schneefall, der Straße und Gehsteig bedeckte. Nur wenige Passanten waren unterwegs, der scharfe Wind und die ... weiterlesen

Tuchlauben

Wiener Ausfahrten

Schräg gegenüber vom Hochholzerhof, der BAWAG-Zentrale, befindet sich das Nobelrestaurant "Fabios". Wer in der Wiener Gesellschaft auf sich hält, lässt sich hier in der Auslage von vorübereilenden Passanten bewundern. Wer sehr auf sich hält, sitzt im... weiterlesen

Wien I., Stephansplatz

43. Ausfahrt

Groll stand in der Konditorei Aida am Stephansplatz an einem Stehtisch. In der Hand hielt er ein großes Glas Schnaps. Er war aus dem Haas-Haus gekommen, dessen Do-und-Co-Restaurant im Spätherbst 2005 in den beiden obersten Stockwerken nach gründliche... weiterlesen

Hass muss produktiv machen?

Anstiftungen zum Wiederentdecken von Karl Kraus Teil 1

"Da ich zu keiner Partei gehöre, beleidige ich alle Parteien." (Lord Byron) "Weil unser öffentlicher und mündlicher Strafproceß die Popularklage nicht kennt, habe ich ja zum Zwecke der öffentlichen, schriftlichen Popularklage die ,Fackel' gegründe... weiterlesen

Wien I. Mölkerbastei

Der Dozent hatte Groll eines Tages auf das restaurierte Liebenbergdenkmal aufmerksam gemacht, das dem ehemaligen Wiener Bürgermeister und Verteidiger Wiens gegen die türkische Armee gewidmet war. Groll betrachtete die Statue und fuhr sich mit dem Han... weiterlesen

Erinnerung an Lienz, Osttirol

Wiener Ausfahrten

An einem lauen Sommerabend saß Groll beim Binder-Heurigen in Groß-Jedlersdorf und las Zeitung. Hochwasser hatte einige Täler Tirols und Vorarlbergs schwer in Mitleidenschaft gezogen. Ortschaften waren verwüstet, Tausende verloren ihr Hab und Gut. Gro... weiterlesen

Des Mummenschanz geheime Botschaft

Wiener Ausfahrten

Der Dozent fand Groll an der 24-Stunden Tankstelle Ecke Gerasdorferstraße/Brünnerstraße in Wien-Floridsdorf. Groll stand neben einem Kübel mit Schnittblumen. Er aß einen Schokoriegel und nippte zwischendurch an einer Dose Bier. "Das sind Sie ja!" r... weiterlesen

Beethoven im Strafgefangenlager

24. Ausfahrt

Groll stand stirnrunzelnd vor dem restaurierten Konzerthaus und notierte die Aufschrift ""Ehret Eure deutschen Meister"". Der Dozent gesellte sich zu ihm.Seltsame Huldigung, nicht wahr", sagte der Dozent. "In der Tat." Groll steckte das Notizbuch w... weiterlesen